Mut zur Farbe in Waidhofen
Bunte Bilder im Internet lassen die Bezirkshauptstadt allmählich zum Frisuren-Mekka mutieren.
WAIDHOFEN (bt). Waidhofen mag als Herz des Waldviertels zwar ruhig und idyllisch sein, aber sicher nicht von gestern. In Punkto Haare treibens die Waidhofner nämlich bunt, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Pinke, blaue und türkise Haarpracht, darauf steht momentan vor allem die Jugend, aber nicht nur die. "Wir haben auch eine 70-Jährige, die sich die Haare so bunt färben lässt", verrät Michaela Köck, Chefin der Style Lounge am Hauptplatz. Farben und wilde Stylings sind ihre Spezialität. "Wir haben ein riesiges Einzugsgebiet. Auch Tullner, Wiener, St. Pöltner und Linzer kommen zu uns", schwärmt Köck, deren Talent durch das Veröffentlichen ihrer Kreationen auf Facebook weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt wurde. An den kommenden Trends wird schon ein Jahr im Vorhinein geforscht. Momentan sind Hair Tattoos, also rasierte Muster, ein großes Thema. So eines ließ sich gerade auch DJane Riva Elegance verpassen.
Brusthaar als Bikini
Doch nicht nur am Kopf lieben's die Waidhofner wild, auch der Bart darf bei den Männern weiter sprießen. "Er soll sehr gepflegt sein und nicht einfach nur wachsen", erklärt Barbier Mario Köck, der im Internet schon ganz andere Trends gesehen hat. Etwa Männer, die ihr Brusthaar in Form eines Bikinioberteils trimmen. Tatsächlich trägt ein Waidhofner verborgen unter seinem T-Shirt sogar eine Grumpy Cat, also eine Katze mit mürrischem Gesichtsausdruck. Für ein Foto zu schüchtern, versichert er uns aber: "Ein Bikinioberteil hat eh schon jeder." Etwas Ausgefalleneres musste her. "Die tüfteln halt spaßeshalber beim Rasieren herum. Wenn mal einer kommt, machen wir das aber natürlich auch, ist doch ein Gag", schmunzelt Mario Köck.
Haare ab für guten Zweck
Die Style Lounge arbeitet mit dem Verein Haarfee zusammen. Zöpfe, die mindestens 25 Zentimeter lang sind, können abgeschnitten und dann gespendet werden. Der Verein fertigt daraus Perücken für Kinder, die wegen Krebs, anderen Krankheiten oder Narben keine Haare haben. "Als Dankeschön und Belohnung für den Mut schenken wir den Haarschnitt", so Michaela Köck. Eine, die so mutig war, ist Lisa Eggenberger aus Sarning: "Als es so weit war, hat es schon Überwindung gekostet. Ich bin aber froh, es gemacht zu haben, denn es ist schön, wenn ein Kind wieder glücklich ist."
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