Waldrapp: Mäusebussard gefährdet seltene Vögel
Verirrter Mäusebussard gefährdet Waidhofens heimliches Wahrzeichen - bereits acht Tiere tot
UPDATE: Wie Werner Neubauer bekannt gab hat der Mäusebussard am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr die Voliere verlassen! Damit sind die Waldrappe wieder sicher!
WAIDHOFEN. Seit etwa einem Monat herrscht in der Waldrapp-Voliere in Waidhofen Aufregung. Ein Mäusebussard dürfte einer Krähe durch ein Loch im Netz in die Voliere gefolgt sein. Seit über vier Wochen ist der Raubvogel nun in der Voliere gefangen.
Zwar attackiert der Bussard die Waldrappe nicht, die Tiere sind aber überaus nervös, wie Werner Neubauer auf Bezirksblätter-Nachfrage berichtet. Immer wieder schreckt der Mäusebussard Waidhofens heimliche Wappenvögel auf. "Sie sind es nicht gewöhnt um diese Jahreszeit so viel zu fliegen", so Neubauer. Acht schwächere Tiere sind bereits am Stress gestorben.
Eine aufgestellte Lebendfalle für den Bussard ignoriert der Greifvogel - er bedient sich lieber am Futter der Waldrappen.
Das bereitet dem Betreuer der größten Voliere Europas Sorgen, weil der Bestand auf mittlerweile 50 Tiere gesunken ist. "Wir wollten eigentlich im Frühjahr mit der Zucht beginnen. Der Bussard muss dringend weg", so Neubauer.
Wie die NÖN berichtet ist nun die Bezirkshauptmannschaft am Zug, die einige Gutachten in Auftrag gegeben hat. Ein Abschuss des Bussards kommt laut Jagdgesetz nicht in Frage, da in bebautem Gebiet und ohne Kugelfang nicht geschossen werden darf. Dazu kommt, dass ein Bussard eigentlich nicht bejagt werden darf.
Zur Sache: Der Waldrapp
Der Waldrapp gehört zur Gattung der Ibisvögel und war einst in Europa häufig anzutreffen. Im 17. Jahrhundert starben die Waldrappe in Mitteleuropa aufgrund intensiver Bejagung aus. Die Waldrapp-Initiative in Waidhofen beteiligt sich an Auswilderungsprogrammen, deren Ziel es ist, den Vogel wieder in Europa heimisch zu machen.
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