FPÖ stimmt gegen Flüchtlings-Koordinatorin
Waldhäusl stimmt gegen eigene Stadtregierung: "Asylkoordinator gibt es nicht einmal in Traiskirchen"
WAIDHOFEN. Die Anstellung der neuen Flüchtlingskoordinatorin Christa Steindl sorgte in Waidhofen für heftige politische Debatten.
Offiziell wird die Flüchtlingskoordinatorin über die Volkshilfe eingestellt. Bürgermeister Robert Altschach will dazu eine Förderung von 350 Euro im Monat gewähren - schließlich sei die Stadt ja auch die Hauptprofiteurin der Integrationshelferin. Die FPÖ stellte sich gegen den Koalitionspartner in der Stadtregierung und stimmte dagegen. "Einen Asylkoordinator gibt es nicht einmal in Traiskirchen", so FPÖ-Chef und Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl. "Selbst in Horn, die viel mehr Flüchtlinge haben als wir, gibt es nur einen Beirat. Wenn andere Städte das schaffen, warum nicht auch wir?"
Waldhäusl forderte, dass ein Stadtrat die Koordination der Integrationsarbeit nebenbei übernimmt. "Jene, die immer nach Hilfe anbieten wollen, sollen zeigen wie ernst sie es meinen. Außerdem ist eine Frau nicht die optimale Besetzung, weil wir wissen wie diese Männer mit Frauen umgehen", so Waldhäusl.
Laut Bürgermeister Robert Altschach sei ein Flüchtlingskoordinator schon allein aufgrund der vielen freiwilligen Flüchtlingshelfer in Waidhofen notwendig um deren Arbeit zu unterstützen. Er lässt das Argument, eine Frau sie für den Posten ungeeignet, nicht gelten: "Auch die Mehrheit der Freiwilligen in Waidhofen sind Frauen".
Hintergund: Die Stadt wollte selbst die Flüchtlingskoordinatorin nicht anstellen, weil das Gemeindedienstrecht für den Job als Streetworker nicht geeignet ist. Deshalb wird der "Umweg" über die Volkshilfe genommen, die sich schon jetzt stark für die Asylwerber in Waidhofen einsetzt und unter anderem eine Kinderbetreuung für Kinder von Asylwerbern einrichtete. Auch diese stand einmal mehr in der Kritik von Waldhäusl: "Mütter haben mich gefragt, warum Flüchtlingskinder bei der Feuerwehr feiern dürfen, unsere aber nicht". Die Antwort von Stadtrat Franz Pfabigan, selbst Feuerwehrmann: Jeder könne gerne die Feuerwehr besuchen, man müsse nur Bescheid sagen.
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