Waidhofen bleibt trotz Verlusten für Hofer blaue Hochburg
58,9 Prozent der Wähler im Bezirk stimmten für Hofer - Wahlbeteiligung sank unter 70 Prozent - Van der Bellen legte in allen Gemeinden zu
BEZIRK WAIDHOFEN. Ein erster Wahlgang, eine erste Stichwahl, eine Annulierung der Wahl, eine Verschiebung und eine wiederholte Stichwahl später haben auch die Waidhofner ein Jahr des Wahlkampfes hinter sich.
Dieses Jahr hat Spuren im Wahlvolk hinterlassen: Die Wahlbeteiligung sank drastisch. Waren beim erste Wahlgang und der ersten Stichwahl noch je 79 Prozent der Waidhofner zu den Urnen geschritten, waren es am Sonntag bei der Wiederholung der Stichwahl nurmehr knappe 70 Prozent.
Die Waidhofner stimmten am Sonntag klar für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer: Rund 58,9 Prozent der stimmen entfielen auf den Burgenländer. Im Vergleich zur ersten Stichwahl hat Hofer aber in allen Gemeinden an Stimmen verloren. Alexander Van der Bellen konnte im Umkehrschluss überall ein, zwei oder drei Prozentpunkte zulegen.
Die stärkste Verschiebung gab es in Groß Siegharts. Dort verlor Norbert Hofer im Vergleich zur ersten Stichwahl 5,9 Prozentpunkte zugunsten von Van der Bellen. Bürgermeister Gerald Matzinger (SPÖ) hatte sich als einziger Bürgermeister des Bezirks klar für einen Kandidaten ausgesprochen - nämlich Van der Bellen. Ob das einen Effekt hatte? "Ja, es ist durchaus möglich. Ich stand immer dazu, dass Van der Bellen mein Favorit ist und bin froh, dass es so gelaufen ist - obwohl man im Wahllokal schon eine gewisse Verdrossenheit der Wähler gespürt hat", erklärt Matzinger im Gespräch mit den Bezirksblättern. "Mit so einem eindeutigen Ergebnis hätte ich dennoch nicht gerechnet".
Blaue Hochburg Thaya
Eindeutige Hofer-Hochburg im Bezirk war die Gemeinde Thaya. 66,7 Prozent der Wähler stimmten für den blauen Kandidaten. Obwohl die Wahl insgesamt verloren wurde, ist Klubobmann Gottfried Waldhäusl zufrieden: "Im Bezirk gab es das beste Ergebnis für Norbert Hofer in ganz Niederösterreich."
Dennoch schmerzt die verlorene Wahl: "Aber der Wähler hat immer recht. Die Mobilisierung gegen einen Kandidaten war erfolgreich. Es ist ein Unterschied ob man für oder gegen jemanden wählt. Das muss man zur Kenntnis nehmen." Ob die gesunkene Wahlbeteiligung den Ausschlag gegeben hat? "Ein paar Menschen sind sicher daheim geblieben und der Gegner hat zusätzlich mobilisiert. Aber das wichtigste ist, dass wir jetzt nach einem Jahr Wahlkampf wieder zur Normalität zurückkehren".
Tops & Flops im Bezirk
Bestes Ergebnis für Hofer:
Thaya: 66,7 % (Erste Stichwahl: 71,5 % für Hofer)
Bestes Ergebnis für Van der Bellen:
Waidhofen: 49,3 % (Erste Stichwahl: 44,3 % für Van der Bellen)
Größte Verschiebung:
Groß Siegharts: Hofer -5,9 Prozentpunkte, Van der Bellen +5,9 Prozentpunkte
Im Bezirk stimmten in keiner der 15 Gemeinden die Wähler mehrheitlich für Van der Bellen. Am ausgeglichensten war das Ergebnis in der Bezirkshauptstadt mit einem knappen Vorsprung (50,7 %) für Hofer.
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