Ybbstaler Retter bereiten sich auf die Umstellung des Notarztsystems vor

Foto: RK Waidhofen
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WAIDHOFEN. Das Rettungswesen in NÖ wird in den Jahren 2015 und 2016 kräftig umgebaut. Das seit Beginn der 90iger Jahre in den Rettungsdienst implementierte Notarztsystem wird auf Wunsch des dafür verantwortlichen Land NÖ und auf Grundlage des bestehenden Notarztvertrages vom klassischen und bisher bekannten Notarztwagen (NAW) auf ein Notarzteinsatzfahrzeug-System (NEF) umgestellt.

Neues Systhem

Dieser Umstellungsprozess ist beim Roten Kreuz NÖ seit dem Frühjahr 2015 im Gange und stellt für den Rettungsdienst grundlegende Veränderungen dar. Ist bisher der Notarzt mit zwei Notfallsanitätern im Notarztwagen zum Notfallort gefahren, kommen der Notarzt und nur mehr ein Notfallsanitäter in Zukunft mit einem PKW samt medizinischer Ausrüstung zum Patienten. Den Transport des Patienten übernimmt dann, wenn erforderlich, ein ebenfalls alarmierter Rettungswagen. Der Notarzt trifft nach der Versorgung und je nach Zustand des Patienten die Entscheidung, ob er den Patienten im Rettungswagen ins Krankenhaus begleitet, oder ob er wieder einsatzbereit zum Stützpunkt zurückfährt. Durch diese einsatztaktische Veränderung wird in Zukunft eben nicht nur die spezielle Notarztmannschaft, sondern der gesamte Rettungsdienst in die Notfallversorgung noch stärker wie bisher eingebunden. Dafür sind entsprechende Schulungsmaßnahmen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die technische Umrüstung aller Rettungsfahrzeuge erforderlich. All diese Maßnahmen werden im westlichen Mostviertel seit über einem Jahr in einer eigenen Projektgruppe aller Rotkreuzdienststellen koordiniert und perfekt vorbereitet. Der geplante Umstellungstermin und Start für das neue System ist für die Stützpunkte Waidhofen/Ybbs und Scheibbs Montag, der 04. April 2016, Amstetten und Melk folgt einige Wochen später.

Ausbildung und Schulung der Mitarbeiter

Das neue Notarzteinsatzfahrzeug wird auch in Zukunft mit Notärzten aus dem Landesklinikum und mit ehrenamtlichen und hauptberuflichen Notfallsanitätern des Roten Kreuzes Waidhofen/Ybbs besetzt. Gemeinsam bereiten sich beide Berufsgruppen seit Wochen intensiv auf die Arbeitsweise mit dem neuen Fahrzeug und den Gerätschaften vor. So absolvieren derzeit alle 22 NEF-Sanitäter, die das neue Fahrzeug lenken werden, ein speziell mit dem ÖAMTC entwickeltes Fahrsicherheitstraining in Melk und trainieren gemeinsam mit den Notärzten alle medizinischen Abläufe eines Einsatzes.
Aber auch alle anderen Notfall- und RettungssanitäterInnen der gesamten Region - auch die KollegenInnen aus OÖ und der Stmk. sind eingebunden - müssen für die zukünftige Zusammenarbeit mit der Notarztmannschaft entsprechend vorbereitet und weitergebildet werden. Eine große Herausforderung für unsere Ausbildungsabteilung und natürlich auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so der für die Ausbildung verantwortliche Franz Kloimwieder, der sich über die hohe Motivation in der Mannschaft sehr erfreut zeigt.

Was ändert sich für die Bevölkerung und Patienten

An der hohen Qualität der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung ändert sich nichts. Wir sind mit den Standards in unserem System weltweit unter den Besten, so der Geschäftsführer Wolfgang Frühwirt. Grundvoraussetzung jeder Anpassung oder Änderung in unseren Systemen ist diesen hohen Standard auch zu halten. So erreichen wir im Durchschnitt jeden Patienten, der unsere Hilfe und einen Notarzt braucht unter 17 Minuten. In Zukunft kommen bei durch die Leitstelle definierten Notarzteinsätzen eben nicht nur ein Fahrzeug, sondern das Notarzteinsatzfahrzeug NEF und der nächstgelegene Rettungswagen zum Einsatz. Die Mannschaften beider Einheiten versorgen den Patienten gemeinsam vor Ort. Der allenfalls erforderliche Transport ins Krankenhaus wird danach vom Rettungswagen, entweder mit oder ohne Notarztbegleitung, übernommen. Die Notfallgeräte können in allen Rettungswagen entsprechend montiert werden und so kann eine lückenlose Fortsetzung der Therapie am Transport fortgeführt werden. Einen Hinweis wollen wir an alle Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle geben. Ist bisher in der Regel der Notarztwagen oder Rettungswagen solo mit Blaulicht und Folgetonhorn unterwegs gewesen, achten Sie bitte in Zukunft darauf, dass eventuell ein zweites Einsatzfahrzeug im Konvoi folgt.

Daten zur Ausrüstung

Der Vorteil und wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren eines solchen Systems ist ein einheitlicher Standard in der Ausrüstung und Gerätschaft. Aus diesem, und auch aus Kostengründen hat sich das Rote Kreuz NÖ entschlossen, die Beschaffung und Bewirtschaftung des neuen Notarzteinsatzfahrzeuges und der gesamten Ausstattung landesweit zu vereinheitlichen. Wir haben das neue Fahrzeug seit 15. März im Haus und arbeiten derzeit intensiv an den notwendigen Vorbereitungen, schildert der für den Rettungsdienst zuständige Thomas Frühwirt. Als Basisfahrzeug wurden für die landesweit 32 Stützpunkte neue VW Passat mit Allrad, Automatikgetriebe, 240PS und entsprechender Sicherheits- und Kommunikationsausstattung angeschafft. Die medizinische Ausrüstung entspricht dem letzten und aktuellsten Stand der Technik und ist an die NÖ Landeskliniken angepasst. Alle notwendigen Geräte wie Patientenmonitor, Defibrillator, Herzschrittmacher, Beatmungsgeräte, Spritzenpumpen, System zur Patientenkühlung, Notfallmedikamente in entsprechenden Rucksäcken, Kindernotfallausrüstung und Material für Großunfälle werden in entsprechenden Vorrichtungen und Einbauten mitgeführt.

Bestens vorbereitet

Die Ybbstaler Rotkreuzmitarbeiter und Verantwortlichen der Bezirkstelle Waidhofen/Ybbs haben zusätzlich zum Regeldienstbetrieb wieder viel Engagement und Zeit investiert, um den vertraglichen Vorgaben des Landes NÖ gerecht zu werden, aber vor allem der Bevölkerung weiterhin ein Gefühl der Sicherheit zu garantieren. Das Waidhofner Notarztteam hat seit Inbetriebnahme am 01. Mai 1990 knapp 20.000 Menschen versorgt und vielen davon das Leben gerettet. Wir werden wie auch in der Vergangenheit, allen die unsere Hilfe in Anspruch nehmen müssen, die beste Qualität der Notfallmedizin anbieten können, so GF Wolfgang Frühwirt, der sich auf diesem Weg bei allen und Mitarbeitern für die große Disziplin und der Mitgestaltung bei diesem so wichtigen Prozess für das Rote Kreuz bedankt.

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