Regierung agiert an Salzburgern vorbei

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42 Prozent der Salzburger fällt auf Nachfrage keine diesjährige Entscheidung der Landesregierung ein, die das persönliche Leben positiv beeinflusst hat. Und weitere 50 Prozent sagen hier: „Keine einzige Entscheidung“. In Summe sind das somit 92 Prozent der Bevölkerung, die keine regierungspolitisch herbeigeführte Verbesserung in ihrem Leben sehen. Bei der Frage, welche Partei die bessere Regierungsarbeit leiste, landet die SPÖ knapp (26%) vor der ÖVP (24%).

Die bereits seit Längerem im Amt weilenden Regierungsmitglieder bleiben im aktuellen Bezirksblätter-Politbarometer – mit kleineren „Aufs und Abs“ – im Wesentlichen dort, wo sie auch schon vor einem halben Jahr waren Es sind drei Frauen, die Bewegung in die Salzburger Landespolitik bringen: zum einen die beiden neuen Landesrätinnen Tina Widmann (ÖVP) und Cornelia Schmidjell (SPÖ), zum anderen aber auch LAbg. Astrid Rössler (GRÜNE), die LAbg. Cyriak Schwaighofer an der Spitze der Grünen abgelöst hat und als Spitzenkandidatin in die nächste Wahl gehen wird.

Doch zurück zu den Regierungsmitgliedern: Innerhalb des letzten halben Jahres hat es Widmann nicht geschafft, ihre Bekanntheit auch nur um einen Prozentpunkt zu steigern. Punkten konnte sie dafür bei der Frage, ob sie in nächster Zukunft eine wichtige Rolle in der Salzburger Politik spielen soll sowie – und dort sind es immerhin zehn Prozentpunkte mehr als vor sechs Monaten – bei der Beurteilung ihres Einsatzes für die Bevölkerung. „Jene, die sie kennen, haben heute einen besseren Eindruck von Widmann als vor einem halben Jahr. Aber: Sie erreicht gewisse Bevölkerungsgruppen nicht – insbesondere politikferne Gruppen“, analysiert GMK-Meinungsforscher Anton Leinschitz. Außerdem ein kleiner Schönheitsfehler: Widmann ist heute um elf Prozent mehr Salzburgern weniger oder nicht sympathisch als vor einem halben Jahr.

Schmidjell polarisiert
Schmidjell ist knapp sechs Monate nach ihrer Amtsübernahme 58 Prozent der Salzburger bekannt. Etwa jeder vierte bis fünfte Salzburger kennt sie zwar namentlich, hat aber kein genaueres Bild von ihrer politischen Arbeit und kann diese daher nicht einschätzen. Und bei denen, die sie gut kennen, kommt Schmidjell widersprüchlich an. Zwei von drei finden, sie setzte sich für die Bevölkerung ein – einer von dreien ist gegenteiliger Ansicht. Ähnlich ist das Verhältnis auch beim Thema „Sympathie“. Noch mehr Ablehnung schlägt Schmidjell bei der Frage nach ihrer künftigen Rolle entgegen: 14 Prozent wollen sie künftig eher nicht an einer wichtigen Position in der Landespolitik sehen. Das ist – wenn nur 23 Prozent der Bevölkerung ausdrücklich dafür sind – kein berauschendes Ergebnis. Was sie und Widmann gemeinsam haben: Sie sind die beiden einzigen Regierungsmitglieder, die in der Gruppe der unter 35-Jährigen nicht einmal jedem Zweiten bekannt sind. Widmann bringt es hier auf einen Bekanntheitsgrad von 37 Prozent, Schmidjell auf lediglich 24 Prozent. „Schmidjell ist von allen Regierungspolitikern jene, die am kürzesten im Amt ist. Sie hat also gute Chancen, mit steigender Bekanntheit auch auf mehr Zustimmung zu stoßen“, so Leinschitz.

Kommen wir zur Opposition: In der Frage nach der besseren Oppositionspartei haben die Grünen in den vergangenen sechs Monaten den Abstand zur FPÖ vergrößern können. Das liegt aber in erster Linie daran, dass die FPÖ acht Prozentpunkte verloren hat und nun mit 27 Prozent deutlich hinter den Grünen (45%, plus 3%) liegt. Allerdings: In der Gruppe der unter 35-Jährigen sind FPÖ und Grüne gleichauf bei 37 Prozent.

Während sich 43 Prozent der Salzburger eine personelle Erneuerung an der Spitze der FPÖ wünschen, haben die Grünen diesen Schritt heuer im Oktober vollzogen: Astrid Rössler löste Cyriak Schwaighofer als GRÜNEN-Landessprecherin ab. Wie das bei den Wählern ankommt, wird sich letztlich bei der Wahl 2014 zeigen. Derzeit liegen die Grünen bei der Sonntagsfrage in der Hochrechnung bei zehn Prozent, vor einem halben Jahr waren es elf Prozent.

Rössler ist vielen unbekannt
Im Vergleich zu Cyriak Schwaighofer „leidet“ Astrid Rössler unter einem geringen Bekanntheitsgrad von derzeit nur 45 Prozent, besonders prekär ist dieser Wert bei den unter 35-Jährigen: Nur jeder fünfte aus dieser Gruppe kennt Rössler.
Was sie mit Schwaighofer verbindet, ist eine ähnlich polarisierende Wirkung, wie sie auch Schmidjell zeigt. Fast genauso viele Salzburger wie sie sympathisch finden (17%), halten sie für wenig bis nicht sympathisch (15%) – wobei Schwaighofer zuletzt verhältnismäßig mehr Sympathien gewinnen konnte. Etwas mehr als jeder fünfte Salzburger (21%) sieht, dass sich Rössler für Land und Bevölkerung einsetzt – rund halb so viele (12%) sind gegenteiliger Meinung.
Anders als Schwaighofer, der bei den SPÖ-Wählern besser ankam als bei den ÖVP-Wählern, können sich für Rössler ÖVP-Sympathisanten mehr erwärmen. 27 Prozent der Schwarz-Wähler sind der Meinung, Rössler zeigen Einsatz für Land und Leute, bei den Rot-Wählern sind es nur 18 Prozent.

DATENQUELLE
Auftraggeber:
BB Salzburg
Ausführende Gesellschaft:
GMK Gesellschaft für Marketing und Kommunikation, Graz
Zielgruppe:
Wahlberechtigte im Bundesland Salzburg
Sample und Methode:
400 Interviews
Abfragezeitraum:
9. bis 16. Dezember 2011
Maximale Schwankungsbreite:
± 5 Prozent

Grafiken: Fehlende Prozent auf 100: keine Angabe bzw. Politiker ist unbekannt.

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