Kunst Ost und die Museen

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Was hat Kunst Ost, selbst ohne festes Haus, mit Museen zu tun? Einer der Angelpunkte solcher Zusammenhänge ist die Leidenschaft zum Sammeln. Dazu kommt ein Faible für das Erzählen.


Das trifft sich derzeit in einem Fokus, bei dem ein paar sehr unterschiedliche Häuser der Steiermark andocken. Angelpunkt dieser Entwicklung ist das Projekt „Mythos Puch“, realisiert vom Kuratorium für triviale Mythen in Kooperation mit der Gemeinde Albersdorf-Prebuch.

Vorweg Grundsätzliches. Museen sind Orte von… Ja, was genau? Wer kein Depot verwalten mag, wo bloß das Zeug abgestaubt wird und zu kontrollieren bleibt, ob das Dach dicht ist, ob winters die Heizung funktioniert, wird sich stets neu fragen, welche Funktionen das Museum für die Menschen derzeit bieten soll.

Dabei will zum Beispiel immer wieder geklärt werden, was wir an altem Wissen festhalten möchten, um es auch in Zukunft nutzen zu können, was davon ins Archiv darf, weil es uns bei der Alltagsbewältigung nichts mehr nützt.

Alltagsbewältigung ist eine von vielen Aufgaben, die wir finden. Kulturelle Agenda sind aber ebenso wichtig, damit ein Leben in Gemeinschaft gelingt. Zurück zum Thema Museum. Solche Einrichtungen gibt es in Europa noch nicht lange.

Die Französische Revolution führte dazu, daß die Kunstsammlung des Palais du Louvre im 18. Jahrhundert der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das gilt als eine der historischen Schlüsselsituationen für das Entstehen von Museen wie wir sie heute kennen.

Museen, mit denen Kunst Ost derzeit zu tun hat, sind private Initiativen, die von öffentlichen Stellen unterstützt werden. Derzeit das Johann Puch Museum Graz (Karlheinz Rathkolb), das Feuerwehrmuseum Groß St. Florian (Anja Weisi-Michelitsch) und das Puchmuseum Judenburg (Fritz Glöckner).

Dazu kommt die Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für historisches Kraftfahrwesen (ÖGHK), die ihrerseits mit dem Siegfried Marcus Automobilmuseum Stockerau verbunden ist. ÖGHK Vizepräsidentin Lisl Mesicek verkörpert gemeinsam mit ihrem Mann Heinz jene Art vitaler Wissensvernetzung, die so vom Staat nicht erbracht werden kann, sondern eine kulturelle Leistung der Zivilgesellschaft ist.

Heinz und Lisl Mesicek repräsentieren die kleine Sammlung, für welche sie altes Wissen gehoben und neu geordnet haben, durch junge Erfahrungen ergänzt. Das betrifft in ihrem Fall einige Vorkriegsfahrzeuge, ist bei anderen auf nur ein Fahrzeug konzentriert, bedeutet aber so und so, Wissen und Kompetenzen zu sichern, die sonst großteils schon verloren wären.

Die kleine Sammlung, das meint also ein Fahrzeug bis einige Fahrzeuge, plus all das, was man sich darum an Wissen und ergänzenden Dingen beschafft. Eine ganz andere Kategorie ist etwa die Sammlung Malek, auf die sich das hier erwähnte Siegfried Marcus Automobilmuseum bezieht, eine große Kollektion.

Man mag Sammlung und Museum grob über die Frage der öffentlichen Zugänglichkeit von einander unterscheiden. (Ja, es gibt auch sehr kleine Museen.) Mehr Kategorisierung ist für Kunst Ost nicht wichtig.

Da derzeit Mythos Puch III vorbereitet wird, könnte man bezüglich Albersdorf (Robert Schmierdorfer) noch ein „Museum für einen Tag“ geltende machen, denn schon 2015 hatte sich gezeigt, wie das geht.

Da entstand eine Schau, die historische Artefakte aus rund einem Jahrhundert zeigte, welche teils aus Privatbesitz, teils aus Sammlungen, teils aus Museen und aus Firmen stammten. Dabei wurde der Tag der Ausstellung mit einem Themen-Tag verzahnt, also mit inhaltlicher Arbeit und kritischem Diskurs.

Aus diesen ersten Erfahrungsschritten nun eine aktive Verbindung herzustellen, und zwar zwischen jenen Personen, die solche Initiativen tragen, das ist derzeit die nächste Stufe solcher Optionen.

Das heißt, die Arbeit an Mythos Puch III hat inzwischen eine breitere Ebene und wird sich quer durch die Steiermark verzweigen, auch in die Bundeshauptstadt Wien. Das bringt höchst unterschiedliche Charaktere in etwas Gemeinsames.

+) Ansicht (Gedächtnisorte und Sammlungen) [link]
+) Konvergenz 2016 [link]

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