Bis zum nächsten April
Nachdenkliche Gesichter bei der Kulturinitiative Fokus Freiberg. Das hat angenehme Gründe. Das heurige April-Festival darf als Erfolg gelten, es war lebhaft, kontrastreich und sehr gut besucht.
Nun haben die drei maßgeblichen Akteure dieses Geschehens ihre Reflexionen gebündelt. Das Trio ist in den persönlichen Zugängen, Schwerpunkten und Vorlieben sehr unterschiedlich aufgestellt, was eine interessante Mischung ergibt.
Von Künstler Winfried Lehmann stammt der Impuls, das April-Festival zu übernehmen. Er hatte das in mehrjährigen Schritten herbeigeführt. Unternehmer Ewald Ulrich fand daran Gefallen. Er brachte seine Kompetenzen ein und verlieh so dem ganzen Vorhaben eine nächste Ebene der Stabilität.
Medienfachmann Helmut Oberbichler sah in diesem Geschehen einen Anlaß, Kraft und Zeit einzubringen. Er gab so Fokus Freiberg einen wichtigen Impuls. Diese Erfahrung, daß Privatpersonen Verantwortung übernehmen und Engagement einbringen, kann einem kulturellen Vorhaben oft entscheidende Anstöße geben, eine Bestandskraft zu entfalten, die über einzelnen Events hinausreicht.
Erst so bekommt zivilgesellschaftliche Kulturarbeit jenes Gewicht, das keine Gemeindestube zustande bringt. Es geht im Kern darum, daß hier nicht jemand bloß seinen Job tut, sondern daß Bürgerinnen und Bürger einer Region ihr gesellschaftliches Leben selbst verantworten, selbst gestalten.
Das hat auch seine Wirkung in der „Kulturspange“, über die Fokus Freiberg mit Kunst Ost kooperiert. Kultur- und Wissensarbeit in der Provinz wird auf derlei Art zu einem (kultur-) politisch maßgeblichen Ereignis in Zeiten, da Wissenserwerb und Kompetenzerweiterung in dieser Gesellschaft gerade nicht zu den beliebtesten Tugenden gehören. Das betont einmal mehr: Kultur ist in allererster Linie… Kooperation!
So ereignet sich ein Wechselspiel eigener Interessen mit der Verständigung mit anderen. Lehmann, Ulrich und Oberbichler sahen sich heuer in ihrem konzeptionellen Ansatz generell bestätigt. Die Provinz bietet kein Publikum, für das man Ausstellungen gewöhnlich drei, vier Wochen offen halten kann.
Hier zählt Konzentration. Die Beschränkung auf ein Wochenende bewährt sich.
Nun wünscht sich Lehmann eine Verfeinerung der Konzeption und will inhaltlich in die Tiefe gehen. Ein Ansatz, den seine Kooperationspartner begrüßen. Das heißt, dieses Trio beginnt nun, die Themenstellung für April 2016 festzulegen und die Modalitäten für die Teilnahme am April-Festival neu zu ordnen.
http://www.aprilfestival.at/
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