KONZERT: „ROUTE 66“

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Jim Cogan war in den frühen 70er Jahren mit seiner Band „Turning Point“ einer der Gründerväter der österreichischen Popmusik und ist mittlerweile eine Legende des Blues & Country Genres. Kurt Keinrath ist langjähriges Mitglied und Produzent der EAV. Beide verbindet eine Affinität zur Folk/Country/Blues Musik, welche sie allgemein „Americana“ nennen.
In ihrem aktuellen Programm beschreiben die beiden eine musikalische Reise durch die USA – auf der Route 66.
Die Story klingt nach einem Kitsch-Roman, ist aber wahr: Ein Fernfahrer macht Karriere als Popstar, flieht frustriert und verschuldet aus dem „Biz“ zurück hinters Lenkrad. Im staubigen Blues der Landstraße zwischen Teheran und Bagdad trifft er auf einen Fernfahrer/Musiker und beide musizieren gemeinsam. Jener macht später Karriere als Musikproduzent und so verliert man sich wieder aus den Augen. Am Ende musizieren sie wieder gemeinsam …
Fast zeitgleich mit Urknall des Austropop namens „Hofa“ von Wolfgang Ambros belegte Jim Cogan mit seiner Band Turning Point in den frühen 70er Jahren die Top 10 der österreichischen Hitparade („Easy Song“, „Life is going on“, „Lady of my heart“). TV-Auftritte, kreischende Fans und eine volle Kasse waren die angenehmen Seiten des Showbusiness. Die Kehrseite der Medaille: Tourstress, Druck seitens der Plattenfirma, Fließbandproduktionen statt kreativer Arbeit . Das Management leckte Blut und verlangte mehr Trallala. Doch das „Starsein“ war ohnehin nicht die Sache von Jim Cogan, dazu war er zu erdig, geradlinig und PVC-frei. Fazit: Ausstieg 1977, zerplatzte Illusionen und ein Berg Schulden. Aus dem Star Cogan wurde der biedere Fernfahrer Johann Köberl, der den Blues der Landstraße lebte.
Kurt Keinrath, schon in Jugendjahren ein Bewunderer von Cogan, machte extra den LKW- Führerschein, um ihn auf Tour begleiten und das Feeling „on the road“ inhalieren zu können. Unterwegs entwickelten sie ihren eigenen Stil von Folk/Country/Blues. In den 80ger Jahren spielte er unzählige Konzerte mit seinem Mentor. Weil aber diese Szene zu klein war, um zu (über)leben, suchte er weitere Herausforderungen, wurde erfolgreicher Musikproduzent/ Komponist (Schürzenjäger, DJ Ötzi, Christina Stürmer) und ist letztendlich seit fast 20 Jahren Mitglied und „Kapellmeister“ der EAV. Hier konnte auch Keinrath die Höhen und Tiefen des „Showbiz“ erleben und so schließt sich der Kreis: Jim Cogan und Kurt Keinrath treffen sich wieder und geben entspannt das zum Besten, was beiden am Herzen liegt: ein musikalisches Roadmovie durch die tiefen Sümpfe des Mississippi und die langen Highways in Texas – welches sie schlicht „Americana“ nennen.
Eine Abenteuerreise mit Gitarren, Piano, Harp und einiger Jahrzehnte Musikgeschichte im Gepäck. Veranstaltungsort ist das neue Déjá-Vu, Café-Bar-Lounge (ehem. LifeArt im Kunsthaus Weiz).

Infos, Karten: Ö-Ticket, Kulturbüro, Tel. 03172/2319-620, www.kunsthaus-weiz.at
Eintrittspreise: VVK € 12,-, AK € 15,-

Wann: 30.10.2014 20:00:00 Wo: Kunsthaus Weiz, Rathausg. 3, 8160 Weiz auf Karte anzeigen
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