Die Baustelle als Ort für Kunst im öffentlichen Raum

Baggerfahrer Franz Strobl platzierte seinen "Steinschlag" punktgenau in das Musikstück
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  • Baggerfahrer Franz Strobl platzierte seinen "Steinschlag" punktgenau in das Musikstück
  • hochgeladen von Andreas P. Tauser

Die Baustelle zur Ortsdurchfahrt Weiz wurde auf Initiative von Künstlern und Kulturbeauftragten Georg Köhler zum Schauplatz einer beeindruckenden Kunstaktion. Bildende Kunst und Musik wurden zum verzerrenden Spiegel der Realität ebenso wie zur Interpretationsfläche von Kunstschaffenden und Kunstkonsumenten. Weiz´ Kulturreferent bezeichnete die Baustelle in seiner Eröffnungsrede als notwendig und aufreibend. Angesichts des Vollbetriebs des Stadtverkehrs vergleichbar mit einer Herzoperation ohne Narkose.

Die Künstlerin und Musikerin Kornelia Strahlhofer, die bei der Aktion "Kunstbaustelle - Baustellenkunst" mit einem Textilobjekt vertreten war, betont die Wichtigkeit von Kunstaktionen im öffentlichen Raum: "Galerien schaffen es nicht immer, das Publikum in die Räume zu ziehen." In ihrer Arbeit inspiriert wurde sie von den zahlreichen Gittern und Zäunen auf der Baustelle. In Zeiten wie diesen seien Abgrenzungen zu einem Symbol geworden. "Sperren wir andere aus? Sperren wir uns ein?"

Für Fotokünstlerin Anita Buchgraber lohnt es sich, die Baustelle, diesen Ort der Veränderung, näher zu betrachten. In ihrer Arbeit legt sie Vergangenheit und Gegenwart übereinander und lässt dadurch einen abstrakten Blick auf die Zukunft zu.
Mit einem Metallobjekt, einer über 70 Kilogramm schweren Kreuzspinne auf Basis eines schmiedeisernen Grabkreuzes, war Franz Hausleitner vertreten. "Die Beine von Spinnen erinnern an Baumaschinen", so der Künstler, "ihre Netze an Straßenanordnungen von Städten."
Kulturbeauftragter Georg Köhler war ebenso als Künstler vertreten. Gold- und Silberfolien sollten den Wert, die Kostbarkeit, die die neue Ortsdurchfahrt in Zukunft haben wird, symbolisieren.

Höhepunkt im Programm war die "Klangperformance mit Baumaschinen". Die Komponisten Alfred Lang und Armin Pokorn präsentierten ihr Werk gemeinsam mit den Musikern Sigi Finkel, Georg Gratzer, Thorsten Zimmermann, Ernst Grieshofer und Baggerfahrer Franz Strobl, der, dirigiert von Alfred Lang und rhythmisch punktgenau, einen mehrere hundert Kilo schweren Stein als Percussionsinstrument einsetzte.
"Musik hat die Funktion, ein Energiefeld aufzubauen", so Kulturreferent Oswin Donnerer. Diese Aufgabe schien, der Begeisterung des Publikums nach zu urteilen, erfüllt worden zu sein.

Bei einer Führung mit Jakob Kogler-Sobl von der A16, der Landesbauaufsicht, Verkehr und Hochbau, konnte die Baustelle besichtigt werden, bei Chili und Getränken sowie mit Musik von "LangTaucher" klang die Veranstaltung aus.

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