Eine einladende Kirche leben
Am kommenden Sonntag feiert man in Anger 25 Jahre Pfarrer Hans Leitner bei der Festmesse.
Dass Johann Leitner das Priestertum gewählt hat, kam nicht spontan. Es hat sich herauskristallisiert: "Der damalige Pfarrer in meiner Heimatgemeinde hat da ein gutes Gespür gehabt. Bei einer Primiz 1965 war ich als Ministrant dabei. In Gesprächen mit dem Pfarrer ergaben sich erste Ansätze." Leitner wechselte bald in das Bischöfliche Seminar in Graz, wo er auch maturierte. Wirklich entschieden hat er sich mit 21 Jahren. Auf die Frage, was ihn am Beruf fasziniert, antwortet er: "Einerseits hat es mit Gottesbeziehung zu tun, andererseits muss man Menschen mögen und diese begleiten, das ist die Spannung." Glaube ist für ihn: "Dass man sein Leben rückgebunden weiß an der Schöpfung, wo ich herkomme und hingehe. Glaube hat viele Gestalten und ist sehr vielfältig."
Bald klar
Als Johann Leitner 1991 als Pfarrer nach Anger kam, war ihm bald klar, dass es nicht nur bei Anger bleiben wird. Pfarrverbände waren bereits damals ein Thema. 2002 kam Heilbrunn dazu, 2003 folgte Puch. So entstand der Pfarrverband Anger, Heilbrunn und Puch. Die Wochenenden des Seelsorgers sind oft sehr ausgebucht.
Wie sieht Leitner die Zukunft der Kirche? Sein Vorgänger Pfarrer Hasenburger war bereits ein Konzilpriester und hat die Pfarre Anger in Richtung Kirche öffnen geführt. "Ich bin sehr dankbar, dass die Leute hier viel selber machen und in den Pfarren generell viel geschieht. Ich sehe Kirche als Netzwerk, aber auch als eine spannende Zeit der Umbrüche. Wir sind Werkzeug vom Herrn Jesus, er ist der Bauherr und wenn man mit ihm in Verbindung ist, zeigt er uns die Wege in die Zukunft."
Pfarre brauche eine Kerngemeinde, Leute der Treue, der Mitte, aber auch jene, die weiter entfernt sind. "Mein Wunsch ist es, immer eine einladende Kirche zu sein. Kein Insiderkreis, sondern einer, der sich immer wieder öffnet." Kirche für die Bevölkerung interessant zu machen, passiert vor allem bei Kinder- und Familienmessen sowie Sakramentenspendungen. Es sei oft berührend für die Angehörigen, wenn diese sonst auch nicht in die Kirche gehen.
Die letzte Ferienwoche im Sommer ist meist für seine Heimat reserviert. "Da wandere ich gerne in den Wölzer Tauern. In der Natur kann man zur Ruhe kommen. Aber auch Zetz und Rabenwald sind meins", sagt der Seelsorger, der im Dezember seinen 65. Geburtstag feiert.
Fakten und Termin
Seit 1. September 1991 Pfarrer in Anger, vorher drei Jahre als Kaplan in Weiz. Geboren am 12. 12. 1951 in Schönberg im Lachtal als Bergbauernsohn in 1400 Metern Seehöhe, fünf Geschwister.
25 Jahre Pfarrer Leitner in Anger wird am 23. Oktober gefeiert.
8.45 Uhr: Einzug vom Südtiroler Platz in die Kirche zur Festmesse, danach Agape am Kirchplatz.
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