Mensch sein dürfen mit allen Sinnen

Gerhard Lechner hat beim Würzen und Feinabschmecken die Nase vorn.
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Die Terrassentür des Speisesaales steht an diesem Sommervormittag weit offen. Frühstückszeit ist. Der Duft nach frisch gebrühtem Kaffee zieht durch durch den Raum. Die zu betreuenden Mitarbeiter haben sich zum gemeinsamen Frühstück eingefunden, genießen das Miteinander. Einige, die fertig sind, nehmen noch etwas Auszeit auf der Terrasse. Auch die große Tellerschaukel ist besetzt.
Hier spürt man Menschlichkeit, Zeit haben für den anderen, zuhören können. Den anderen mit allen Sinnen wahrnehmen.
Das ist es was diese Tageswerkstätte ausmacht. Genau diese Werte haben für Geschäftsführer Franz Schwarz und seine Stellvertreterin Christa Schantl Priorität. "Ich würde meinen Job nicht mehr tauschen wollen, weil hier der Mensch einfach wichtiger ist als nur materielles Denken. Ich habe hier so viele positive, menschliche Veränderungen erlebt," bringt es Schwarz, der von Beginn an dabei ist und als Holzwerkstättenleiter startete, auf den Punkt. Trotz der anfänglichen Hemmschwelle gegenüber der Bevölkerung ist die Einrichtung inzwischen zu einem Miteinander mit allen Generationen der Bevölkerung geworden, was auch der Tag der offenen Tür am Schulschlusstag bestätigt.
Betreuerin Regina Königshofer, auch seit der Gründung im Boot: "Durch die Unterstützungen seitens der Gemeinden, Eltern und generell durch die Bevölkerung in der Region und deren persönlichen Einsatz konnten wir uns ständig weiter entwickeln. Es steckt viel Herzblut dahinter."

Verbunden und gwachsen

Gerhard Lechner aus Birkfeld, ist seit Beginn als betreuter Mitarbeiter dabei. Die Arbeit in der Küche mag er besonders. Zudem beweist er beim Würzen der Speisen sein Talent: "Jeder bei uns hat seine Aufgabenbereiche. Mir macht das Arbeiten in der Küche am meisten Spaß. Ich fühl mich hier daheim, verbunden mit dem Ort. Ich möchte auf keinen Fall woanders hin."
Bianca Macher aus Göttelsberg bei Weiz, ist seit Herbst 2005 hier. Aus der anfangs schüchternen jungen Frau ist ein strahlender selbstbewusster Mensch geworden: "Ich bin hier menschlich sehr gewachsen. Das hat mir gut getan. So gut, dass ich mit gesundem Selbstbewusstsein bei einem gemeinsamen Urlaub mal auf die Bühne ging und spontan Karaoke sang, wenn auch nachher Tränen flossen."

Projekt Wohnen

Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen plant die Sozialbetriebsgesellschaft Birkfelder Raum (Sobeges) das Projekt "Wohnen". "Wir wollen diese Dienstleistung unseren zu betreuenden Mitarbeitern anbieten", sagt GF Franz Schwarz, der sich gemeinsam mit seiner Stellvertreterin und Projektleiterin Christa Schantl dafür einsetzt. Die Entscheidung liegt derzeit beim Land Steiermark.

Franz Straussberger, GF der Raiffeisenbank Birkfeld-Pöllau: "Die Sobeges, wo wir auch Mitgesellschafter sind, ist eine wirkliche Bereicherung für den Birkfelder Marktplatz. Ich bin von dieser Einrichtung, der Entwicklung und deren Menschen persönlich immer wieder sehr beeindruckt. Zudem findet ja aktive Zusammenarbeit in Form von Aufträgen statt."

www.sobeges.at

Mit wenigen Mitteln haben vor 15 Jahren neun Gemeinden, ein paar betroffene Eltern und die Raiffeisenbank Birkfeld mit dieser Einrichtung im kleinen Rahmen gestartet.
Derzeit 28 zu begleitende Mitarbeiter.
Zwölf Betreuer plus die Geschäftsführung. Freizeitassistenz: elf Betreuende, elf Betreuer.
In der Familienentlastung werden vier betreute Mitarbeiter von zwei Betreuern begleitet.
Werkstätten: Küche, Holzwerkstätte, Wirtschafts- und Kreativgruppe, Keramik, Bewegungs- und Projektgruppe, Entspannungs- und Schulbuffetgruppe.

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