Traditionsgasthäuser: Herz der Gemeinden
Als Reaktion auf das Gasthaus-Sterben setzt die Wirtschaftskammer auf eine ganze Reihe von Maßnahmen.
Gemütlich essen gehen oder auf einen Kaffee Sonntags nach der Kirche. Man kennt den Wirt, die Kellner und weiß woher das Essen kommt. Mit diesem Flair und Charme punkten die traditionellen Gasthäuser nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch über die Bezirksgrenzen hinaus. Trotzdem sperren immer mehr Betriebe zu. Warum die alteingesessenen Gasthäuser und Gasthöfe vom Aussterben bedroht sind kann sich Wirt Andreas Strobl vom Marktheurigen Strobl so erklären: "Ich glaube es ist mit der Bürokratie für viele sehr schwierig geworden. Auch die Vorschriften und nötigen Umbauten stellen oft Betriebe in alten Häusern vor ein Problem." Den Marktheurigen Strobl in St. Ruprecht/Raab gibt es seit 1929 und ist ein Generationenbetrieb. Ans zusperren ist aber hier nicht zu denken.
Herausforderungen anpacken
Seit 2000 gibt es um 26,2 Prozent weniger Gasthäuser und um 25,6 Prozent weniger Gasthöfe mit Übernachtungsmöglichkeit. "Gerade traditionelle Betriebe in der Gastronomie haben einige schwerwiegende Herausforderungen zu bewältigen", betonen die beiden Fachgruppenobleute von Gastronomie und Hotellerie, Barbara Krenn und Hans Spreitzhofer. Aber es gibt auch Lichtblicke. Laut Strobl läuft es bei ihm gerade ganz passabel. "Ich versuche nie stehen zu bleiben und feue und bemühe mich um jeden Gast," so Strobl. Das schätzen seine Gäste besonders.
"Wenn Landwirte von der öffentlichen Hand Förderungen erhalten, weil sie als Landschaftspfleger fungieren, dann sollte man dies auch analog für Gastgewerbebetriebe andenken, die als Kommunikationspfleger eine ebenso wichtige Funktion für die Dorfgemeinschaft erfüllen," so die Fachgruppenobleute.
Mehr über das Gasthaus-Sterben hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.