Fiat Lux, Phase zwo

Das „21er-Auto“, das selbstgesteuerte Artefakt Fiat Lux
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Das Projekt „Fiat Lux“ geht nun in seine zweite Phase. In der aktuellen Anordnung sind zwei Pole markiert, über die deutlich werden soll, was die aktuellen Bruchstellen und Übergänge sein können. Übergänge zwischen welchen Feldern?


Es geht um den Kontrast zwischen dem 20. und dem 21. Jahrhundert. Das wird am Generalfetisch Automobil festgemacht, hat sich über das Teilthema „Die Ehre des Handwerks“ entwickeln lassen, ist über die Frage nach dem „Gewicht der Kunst“ durch seine erste Phase gerollt und betont nun moch stärker den „Geist in der Maschine“.

Das interdisziplinäre Team wird in diesem kollektiven Kunstprojekt kein autonom fahrendes Auto bauen, welches abgesteckte Kurse dahinschnürt. Derlei ist bei einigen Companies mit weit größeren Budgets längst in Arbeit. Freilich ist das Artefakt von „Fiat Lux“ durchaus ein Selbstfahrer und nicht ferngesteuert. Es bewegt sich gestützt auf einen Computer-Algorithmus und Sensoren-Eingaben, die aus der Umgebung kommen.

Aber dieses Fahrzeug mit seinen irritierenden Omniwheels hat andere Aufgaben. Es repräsentiert das „Automobil 21“, also ein Fahrzeug, das im 21. Jahrhundert sein Lenkrad verloren hat, um Transporte von Inhalten auf ganz andere Art als die hundert Jahre davor abzuwickeln.

Dem steht das „Automobil 20“ gegenüber, jene Fahrmaschine, die von einem entschlossenen Piloten gelenkt wird, wie es im 20. Jahrhundert allgemeiner Standard war.

Ist also das „Automobil 21“ durch das Artefakt „Fiat Lux“ dargstellt, dessen äußere Erscheinung von WIGL-Design geschaffen wurde, so ist das „Automobil 20“ ein Klassiker von den Fließbändern der historischen Steyr-Daimler-Puch AG. Der Steyr 680 aus den späten 1960ern ruht auf einem wuchtigen Leiterrahmen. Die knappe Kabine mit der antiquiert anmutenden geteilten Frontscheibe sitzt über dem Motor.

Hinter der Kabine des Steyr Diesel hat Besitzer Heimo Müller einen technisch hochgerüsteten Koffer eingerichtet, der den LKW zum rollenden Medienlabor macht. So wird das „20er-Auto“ bedient und gelenkt, das „21er-Auto“ lenkt sich selbst und setzt seine Äußerungen wie Bewegungen als Reaktionen auf Umgebungsreize.

Auf die Weise werden zeitgemäße Mensch-Maschinen-Schnittstellen erprobt, wird die Begegnung Mensch-Maschine in speziellen Situationen überprüft.

Schnittstellen-Spezialist Heimo Müller verfügt beim „20er-Auto“ über die technischen Grundlagen. Beim „21er-Auto“ ist es der IT-Unternehmer Ewald Ulrich. Sie setzen sich im engeren Kreis mit einem kontrastreichen Quartett auseinander. Künstler Martin Krusche entwickelt dabei die „laufende Erzählung“ weiter, Technikerin Mirjana Peitler-Selakov, die seit Jahren als Kunst-Kuratorin aktiv ist, bringt ihre Kompetenzen ein.

Damit ist der kultur.at: verein für medienkultur als Projektträger installiert und die Kulturmarke Kunst Ost aktiv. Fokus Freiberg wirkt in Kooperation, die Firma Ana-U stellt technischen Support sicher. Nun ist aber das erwähnte Quartett noch nicht vollständig.

Dazu gehört überdies der Künstler Niki Passath, dessen langjährige Erfahrung mit Robotern und seine Reflexionen von Mensch-Maschinenverhältnissen eine wertvolle Bereicherung bedeuten. Dazu gehört ferner Kulturwissenschafter Matthias Marschik, der in Fragen der Mobilitätsgeschichte und der Identitätsbildung in einer Massengesellschaft sehr versiert ist.

Auf die Art ist schon in der Grundaufstellung ein Wechselspiel von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft gesichert. Dieses Setting weist auch schon auf das 2016er Kunstsymposion mit dem Titel „Koexistenz in Konvergenz“, womit einerseits Umbrüche in postnationalen Gesellschaften Europas gemeint sind, andrerseits unser Weg in die Vierte Industrielle Revolution.

+) Fiat Lux II, Übersicht [link]

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