Dorf 4.0: Kulturpolitik auf dem Lande
Die Region, das Land, ganz Europa befinden sich in massiven Umbrüchen. Kulturpolitik heißt dabei eigentlich nicht, die Menschen prächtig zu unterhalten, die regionale Kulinarik zu fördern und nette Abende zu veranstalten.
Gut, das ist im Gemeinwesen auch wichtig, aber das muß man den Menschen nicht erst schmackhaft machen. Dafür gibt es außerdem private wie öffentliche Anbieter aller Arten, die das rund ums Jahr leisten.
Kulturpolitik hat allerhand damit zu tun, sich interessanten Fragen zu stellen und dabei den vielfältigen Talenten der Menschen eine Gelegenheit zur Wirkung zu bieten. Ja, auch das tun Menschen von sich aus.
Aber die Kommunen sehen manchmal Möglichkeiten, kulturelles Engagement der Bürgerinnen und Bürger zu begleiten, zu verstärken. Außerdem nützen vielfältige kulturelle und soziale Anlässe, sich in Kooperation zu üben; nicht bloß für die Berufstätigkeit, auch in privaten und gesellschaftlichen Zusammenhängen.
Braucht ein Dorf Kulturpolitik?
Man kann auch ohne solche Optionen überleben. Klar. Aber es ist doch interessant, neue Möglichkeiten zu erproben. In der Energieregion haben sich drei Bürgermeister mit privaten Kulturschaffenden verständigt und eine längerfristige Zusammenarbeit begonnen.
Die ersten Ergebnisse zeigen inzwischen eine bemerkenswerte Dynamik. Bürgermeister Robert Schmierdorfer von Albersdorf-Prebuch machte den Anfang. Bürgermeister Peter Moser von Ludersdorf-Wilfersdorf kam dazu. [link] Bürgermeister Werner Höfler von Hofstätten an der Raab hat sich inzwischen auch eingebracht.
Ende September ging an zwei Tagen und an zwei Orten Mythos Puch III [link] über die Bühne. Dabei legte die Edition Freiberg eine neue Arbeit von Martin Krusche und Chris Scheuer vor. Außerdem entstand dabei eine Kooperation mit dem Informatiker Hermann Maurer, welcher von der TU Graz aus die Internetplattform Forum Austria aufgebaut hat.
Dort war bisher schon das Blogmobil verankert, an beiden Mythos Puch-Tagen das Flaggschiff vor Ort. Nun baut das Kuratorium für triviale Mythen einen Themenschwerpunkt „Mobility“ auf; ausgehend von der vorangegangenen inhaltlichen Arbeit in der Region. (Das korrespondiert mit einem der zwei Hauptthemen der Energieregion Weiz-Gleisdorf, nämlich Mobilität.)
So wird einmal mehr das „Denkmodell Zentrum/Provinz“ neu gedeutet und eine überregionale Kooperation vorangebracht; wie schon angedeutet, in einer kulturpolitischen Zusammenarbeit dreier Dörfer, die dabei über ihre Ortsgrenzen hinausgehen. (Ein Prozeß, der im Rahmen des LEADER-Programmes unterstützt wird.)
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