"Mit allem anderen nicht zufrieden geben"
Das ÖFB-Team möchte mit drei Oberösterreichern an Bord mindestens das EM-Achtelfinale erreichen.
OÖ. 18 Jahre lang mussten die Fans der österreichischen Nationalmannschaft auf eine erfolgreiche Qualifikation für ein großes Turnier warten. Nach dem 4:1 in Stockholm gegen Schweden am 8. September 2015 war gewiss, dass die Alpenrepublik zur Europameisterschaft nach Frankreich fährt. Zum Erfolgsteam zählen unter anderem drei Profis aus Oberösterreich: Torwart Heinz Lindner, Innenverteidiger Kevin Wimmer und Rechtsverteidiger Florian Klein. "Es ist schon ein besonderes Gefühl, sein Land bei so einem großen Ereignis vertreten zu dürfen. Damit ist sicherlich für jeden von uns ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Für viele ist es das erste große Turnier. Die Vorfreude ist riesengroß", beschreibt Wimmer seine Gefühlslage. Der 23-Jährige aus Edt/Lambach wusste in der abgelaufenen Saison bei seinen zehn Einsätzen für den englischen Topklub Tottenham Hotspur zu überzeugen. Im Nationalteam liefert er sich wohl einen Dreikampf mit Sebastian Prödl und Martin Hinteregger um einen Stammplatz.
Auftakt gibt Richtung vor
In Gruppe F trifft Österreich bei der EM auf Ungarn (14. Juni um 18 Uhr), Portugal (18. Juni, 21 Uhr) und Island (22. Juni, 18 Uhr). Die Meinung vieler Fans, dies sei eine leichte Gruppe, lässt Wimmer nicht gelten: "Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu sagen, dass der zweite Platz hinter Portugal auf jeden Fall uns gehört. Island und Ungarn haben zwar nicht die klangvollsten Namen in ihren Reihen, aber sie haben in der Qualifikation gezeigt, dass sie zu Recht beim Turnier dabei sind." Vieles hängt vom ersten Spiel gegen Ungarn ab. Geht dieses verloren, wächst der Druck auf die Österreicher. "Es wäre natürlich optimal, wenn wir mit einem Sieg starten. Wenn man sich die Qualität unserer Mannschaft ansieht, können wir die Gruppenphase sicherlich überstehen", ist Wimmer überzeugt. "Dafür müssen wir aber in allen drei Spielen zeigen, was wir können und 100 Prozent unserer Leistung abrufen." In der EM-Qualifikation setzte sich Österreich in einer Gruppe mit Russland, Schweden, Montenegro, Liechtenstein und Moldawien souverän durch. Nach zehn Spielen stand der Gruppensieg mit 28 von 30 möglichen Zählern. England hatte als einziges Team in der Qualifikation eine bessere Bilanz. Damit wuchs nicht nur das Selbstvertrauen in der Mannschaft, sondern auch die Erwartungshaltung. "Natürlich spürt man den Druck, der auf dem Team lastet, gerade von medialer Seite, aber damit lernt man umzugehen", sagt Heinz Lindner, der als Torwart Nummer drei ins Turnier geht. Der Linzer gibt die Richtung vor: "Unser Ziel ist es, die Gruppenphase zu überstehen. Mit allem anderen würden wir uns nicht zufrieden geben."
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