Lehre hat viel Potential
Immer mehr Unternehmen haben Probleme damit, ihre freien Lehrstellen besetzen zu können.
Nicht erst seit der letzten Wirtschaftskrise geistert der Begriff des Fachkräftemangels durch die Medien. Junge Menschen können heute aus mehr als 200 möglichen Lehrberufen wählen. Dennoch ist es für viele Unternehmen schwierig, geeigneten Nachwuchs zu finden. Thomas Bründl, Geschäftsführer beim Marchtrenker Silikon- und Spritzgußspezialisten starlim//sterner ortet das Problem einerseits im demografischen Wandel. Denn die Zahl der unter 15-Jährigen ist stark rückläufig. Andererseits üben AHS und Universität auf potentielle Lehrlinge eine ungebrochen hohe Anziehungskraft aus. "Die Wirtschaft muss ein klares Bild zeichnen. Die Lehre ist keine Sackgasse, sondern ein Sprungbrett", fordert Bründl. Gerade die duale Ausbildung würde über enormes Potential verfügen, um das uns Länder wie Italien und Spanien, aber auch Kanada und die USA beneiden. Trotzdem können freie Stellen oft nicht nachbesetzt werden. "Die Jugendlichen werden zwar weniger, aber gewiss nicht dümmer", so Bründl. Man müsse daher bereits im Kindergarten mit der Talentsuche beginnen. "Dabei geht es nicht darum, jemanden in einen Bereich hineinzuzwängen, sondern Talente zu finden und zu fördern", erklärt Bründl. Um den Ruf der Lehre zu verbessern, müssten Arbeitgeber die Lehrlingsausbildung zudem bewusst betreiben und Lehrlinge nicht wie Durchlaufposten behandeln. Bei starlim//sterner werden seit 25 Jahren Lehrlinge ausgebildet. Bründl weiß von den Problemen der Branche, kennt diese selbst aber nicht. In Marchtrenk werden 42 Lehrlinge unter anderem zum Werkzeugmacher und Kunststoffformgeber ausgebildet. "Wer jetzt erst aktiv mit der Lehrlingssuche beginnt, ist zu spät dran", so Bründl.
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