Barocktage in Götzens: Mozart einmal jugendlich-ernsthaft
Die Organisatoren luden "ein ganzes Heer an studentischen KünstlerInnen" zum dritten Konzert.
Nur scheinbar verbarg sich hinter dem Titel „Mozärtlich“ ein unbeschwert netterKonzertabend in der Wallfahrtskirche Götzens. Die Tiroler Barocktage hatten zum dritten Konzert der Saison gleich "ein ganzes Heer an studentischen Künstlern" aufgeboten. Die vereinten Chöre der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Universität Innsbruck zeigten unter der Leitung von Georg Weiß, wie ernsthaft die jungen Stimmen mit dem frühen Sakralwerk Mozarts umzugehen wissen: Textausgedeutet, klangschön-homogen und stilsicher phrasiert entfalteten die motettischen Kleinode und die Piccolomini-Messe ihre ungekünstelte Schönheit. Unterstützt wurden die leistungsstarken Chöre dabei von den Tiroler Barockinstrumentalisten, die feinfühlig und wendig die Vokalwerke begleiteten und ihre hohe Stilkompetenz auch in einer der wunderbaren Kirchensonaten demonstrierten. Stimmigkeit auch bei den Solisten: Die unverbrauchten, souverän gestaltenden Stimmen von Johanna Kapelari (Sopran), Eva Schöler (Alt), Wilfried Rogl (Tenor) und Sebastian Mair (Bass) hatten jenen Charme, den man sich für das frühklassische Œuvre erwartete. Treffsicher auch die bereichernde Einleitung durch Theologieprofessor Roman Siebenbrock. Das bestbesuchte Konzert erntete berechtigt großen Applaus.
Das Finale der diesjährigen Barocktage ist heimischer Musik gewidmet: Hochkarätige internationale Solisten werden zum Muttertag (8. Mai, 19 Uhr) virtuose Solomotetten des 18. Jahrhunderts interpretieren. Die Besucher dürfen sich auf spektakuläre Wiederentdeckungen des Südtiroler Komponisten Vigilius Blasius Faitelli freuen.
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