13A: Der Bus mit den meisten Gästen
Seit 500 Tagen ist der 13A mit Gelenkbussen unterwegs. Wie fährt es sich auf Wiens nachgefragtester Route?
Immer überfüllt, zu wenig Platz für Rollstühle und Kinderwagen, in der Sommerhitze unerträglich. Für 13A-Veteranen haben diese Stichworte hohen Wiedererkennungswert. Im Frühjahr 2015 haben die Wiener Linien mit neuen Bussen Abhilfe geschaffen. Die Gelenkbusse sollen mehr Platz und Komfort bringen. Hat es geklappt? Und wie kommt der Bus mit den engen Einbahngassen klar? Die bz fuhr eine Weile mit.
9 Uhr, Lederergasse: Schon jetzt ist der Bus gut gefüllt. Doch ein älterer Herr mit Gehhilfe findet sofort einen Sitzplatz. Bis zur Station Neubaugasse wird es immer voller, auf der Mariahilfer Straße steigt ein großer Schwung Menschen aus. Die Haltestelle ist ein wesentlicher Knotenpunkt für den 13A.
10 Uhr, Neubaugasse/Westbahnstraße: Wer um die Uhrzeit in den 13A Richtung Mahü einsteigt, bekommt nur noch einen Stehplatz. Eine alte Frau hat Probleme beim Aussteigen, die Türöffnung bereitet Schwierigkeiten. Fahrgäste helfen. Die Klimaanlage im Bus funktioniert. Obwohl sich die Außentemperatur stetig den angesagten 30 Grad annähert, ist es drinnen angenehm kühl.
10.30 Uhr, Magdalenenstraße/Esterházygasse: Richtung Pilgramgasse ist hier die Achterbahnstrecke des 13A. Der Gelenkbus nimmt die engen Kurven der sehr hügeligen Strecke mit Rasanz und Bravour. Etwas für alle, denen die Gefährte im Prater zu teuer sind.
10.50 Uhr, Ziegelofengasse: Eine größere Kindergruppe nebst Betreuerin steigt zu. Lärmend finden sie ihre Sitzplätze. Dabei ist der Bus alles andere als leer. Eltern mit Kleinkindern, Kinderwagen und ältere Menschen. Eine bunte Mischung. Doch alle haben Platz, im alten 13A ohne Gelenkbus undenkbar.
12.30 Uhr, auf dem Weg zum Hauptbahnhof: Kurz zuvor ist ein Tourist zugestiegen. Er ist sich seiner Sache nicht sicher, fragt den Fahrer auf Englisch, ob er eh auf dem richtigen Weg ist. Dessen Fremdsprachenkenntnisse sind zwar nicht die besten, aber er bemüht sich, freundlich zu helfen.
15 Uhr, Haus des Meeres: Richtung Skodagasse beginnt hier ein Nadelöhr für den 13A. Der Bus ist voll, die Menschen wollen auf die Mahü oder Richtung Josefstadt. Ein alter Mann steigt zu, die Fahrgäste machen ihm Platz, er kann sich setzen. Jetzt die engen Gassen Richtung Mariahilfer Straße. Vor dem Café Kafka kommt der Bus zum Stehen. Ein Pkw blockiert die Straße, der Fahrer entleert seinen Kofferraum. Nichts geht mehr. Draußen schauen die Menschen im Gastgarten belustigt zu. Wenigstens geht die Klimaanlage.
15.15 Uhr, Mariahilfer Straße: Im Schneckentempo durch die Begegnungszone. Autos, Radfahrer, Fußgänger – alles wild durcheinander. Der Busfahrer muss höllisch aufpassen.
Zur Sache
15 Millionen Menschen nutzen den 13A pro Jahr. Deshalb fahren seit vergangenem Jahr auf der gesamten Strecke 18 Gelenkbusse. In jedem Bus finden 128 Personen Platz. Zuvor waren es nur 67. Zu Spitzenzeiten fährt alle vier Minuten ein Bus. Die Strecke ist 5,75 Kilometer lang.
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