Babyboom 2.0: Geburtenrekord in Wien

WIEN. Wien wächst. Und zwar ordentlich. Wie die MA 23 (Wirtschaft, Arbeit und Statistik) am Montag bekannt gab, verzeichnete Wien im Jahr 2016 den "fruchtbarsten" Jahrgang in der Nachkriegsgeschichte – damit wurde der Geburtenrekord der "Babyboomer" - Jahre gebrochen.

Im vergangenen Jahr konnte Wien einen Geburtenüberschuss (Differenz von Geburten zu Sterbefällen) von rund 3.500 erzielen. Einen derartigen Überschuss gibt es in Wien erst seit dem Jahr 2004. Die Fruchtbarkeit der Wienerinnen ist jedoch seit Jahren gleich, nämlich im Durchschnitt 1,42 Kinder.

2016: Plus 27.700 Einwohner

Insgesamt ist die Wiener Bevölkerung 2016 27.700 Menschen gewachsen. Das liegt deutlich unter dem Wert von 2015 (rund 40.000). Rechnet man irakische, syrische, afghanische und iranische Staatsbürger heraus, hatte Wien ein Bevölkerungswachstum von plus 19.447 Menschen. Die Prognose der MA23: Das Bevölkerungswachstum wird sich in den nächsten Jahren kontinuierlich auf 10.000 Personen pro Jahr bis 2026 verlangsamen. Seit dem Jahr 2001 ist die Wiener Bevölkerung übrigens um rund 320.000 Menschen gewachsen – das ist mehr als die Stadt Graz Einwohner hat.

Quelle: MA23

Wien ist sechstgrößte Stadt in Europa

"Sicher ist, dass Wien die 1,9 Millionen-Marke 2016 nicht überschritten hat. Treten keine unvorhergesehenen Ereignisse ein und erfüllen sich die Prognosen der MA 23, sollte der Bevölkerungsstand auch 2017 unter diesem Wert bleiben. Trotzdem hat Wien, die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum, Bukarest als sechstgrößte Stadt der EU überholt", sagt MA23-Abteilungsleiter Klemens Himpele.

38,3 Prozent mit Migrationshintergrund

Mit Stichtag 1.1.2017 hatten 1.881.525 Personen ihren Hauptwohnsitz in Wien. Davon haben rund 705.000 Menschen Migrationshintergrund (38,3 Prozent). Hierbei kommt die größte Gruppe jedoch nicht aus Deutschland (42.000 Menschen) sondern aus Serbien und Montenegro (75.000 Menschen). Der Anteil der türkischen Staatsbürger in Wien: 45.000 Personen. Die meisten Ausländer leben weiterhin in Favoriten, nämlich rund 88.000 Personen (Gesamt: 195.000).