Ottakringer Grätzl-Tour: Ein offenes Ohr für die Bevölkerung
Im Mobilbüro der Ottakringer Grätzl-Tour standen Vertreter und Unterstützer des Bezirks für zwei volle Tage Rede und Antwort.
OTTAKRING. Ein offenes Ohr haben, wenn mal wieder der Schuh drückt. So oder so ähnlich könnte wohl das Motto der "Grätzl-Tour", welche am 9. und 10. Mai in Ottakring im Karl-Kantner-Park stattfand, lauten. Unter Führung der Gruppe "Sofortmaßnahmen" hatte man hier für zwei volle Tage ein offenes Ohr für Fragen, Wünsche und Anregungen seitens der Bevölkerung. Mit vor Ort waren auch Vertreter der Polizei Wiens, Wiener Wohnen, die WasteWatcher, der MA 48, der Fonds Soziales Wien und der Mobile Soziale Dienst. Für jeweils zwei Stunden pro Tag stand Bezirksvorsteher Franz Prokop den Bewohnern sogar zum persönlichen Gespräch zum Verfügung.
Kernthema "Flüchtlingsheim"
Von Verkehrsangelegenheiten bis hin zum geplanten Fitness-Parkour für Senioren gab man Bürgern Gelegenheit sich über die Lage im Grätzel zu informieren und auszutauschen. Natürlich war auch das tragische Ereignis vom Brunnenmarkt ein heiß diskutiertes Thema. Dominantes Gesprächsthema war allerdings das gegenüber dem Karl-Kantner-Park gelegene Asylbewerberheim, welches derzeit ungefähr 320 Flüchtlingen eine Unterkunft bietet. Besonders die Lautstärke der Kinder, welche in ihrer Mittagspause das nahegelegene Sportzentren nutzen, ist einigen Anrainern anscheinend ein Dorn im Auge. Generell zeigte man sich aber eher "interessiert" an den Flüchtlingen als "abweisend", über negative Erfahrungen wussten nur wenige zu berichten.
Grätzl-Tour künftig auch in anderen Bezirken
Mit dem Ziel auch diese Wogen etwas zu glätten, waren einige Betreuerinnen des Asylwerberheims am Mobilbüro der Grätzl-Tour anzutreffen. Diesen sei das Lautstärkeproblem zwar bekannt, sehen sich diesbezüglich aber in der Zwickmühle. Die Bewohner der Unterkunft seien den größten Teil des Tages ohne Beschäftigung, denn für einen durchgängigen Deutschunterricht reichen die finanziellen Mittel nicht aus. Man hoffe hier seitens der Bevölkerung auf etwas mehr Verständnis, wenn es in der Zeit von 12:00 bis 14:00 Uhr beim Spielen eben auch mal etwas lauter werden könne. Dies sei für die Kinder schließlich einer der wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten während des gesamten Tages. Auch wolle man noch einmal darauf hinweisen, dass es keinen Grund gäbe "Angst" vor Flüchtlingen zu haben.
Allgemein empfand man die Grätzl-Tour von Seiten der Veranstalter als auch von Seiten der Bürger als sehr positiv und begrüßenswert. Zukünftig plane man derartige Veranstaltungen auch in anderen Bezirken durchzuführen.
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