Junge Politik: Neue Bezirksgruppe der Grünen Wieden gegründet
Seit September gibt es die Bezirksgruppe "Junge Grüne Wieden". Die bz bat die Gründungsmitglieder Lina Braunegger und Jakob Hundsbichler zum Interview.
Wieso haben Sie die Jungen Grünen Wieden gegründet?
LINA BRAUNEGGER: Wir kommen beide aus Tirol und waren dort schon seit zwei Jahren für die Jungen Grünen tätig. Im Sommer sind wir zusammen in eine WG in der Phorusgasse gezogen und haben uns gedacht: Das ist ein cooler, belebter Bezirk, aber es gibt noch Platz für Verbesserungen.
JAKOB HUNDSBICHLER: Wir sind zum Studieren im Sommer nach Wien gezogen und wollten im 4. Bezirk wohnen. Der Vierte ist ein offener und junger Bezirk und wir möchten uns dafür einsetzen, dass sich hier jeder wohl fühlt - egal ob Alt oder Jung, reich oder arm.
Wie gründet man eine Bezirksgruppe?
HUNDSBICHLER: Wir hatten schon vor unserem Umzug Kontakt zu der Landesgruppe Wien. Als wir dann hergezogen sind, haben wir bei Flora Petrik von der Landesgruppe nachgefragt, ob wir eine Bezirksgruppe Wieden gründen können. Wir werden sowohl von der Landesgruppe als auch von den Grünen Wieden unterstützt, aber es ist trotzdem sehr viel Energie, die man in eine neue Bezirksgruppe steckt.
Was sind Ihre konkreten Anliegen?
HUNDSBICHLER: Die Beruhigung der Favoritenstraße ist uns ein großes Anliegen, da unterstützen wir die Grünen Wieden. Die Anzahl der Autos im Bezirk geht zurück bei steigender Bewohneranzahl. Hier im Vierten ist der Durchgangsverkehr ein großes Thema. Wir setzen uns für Fahrradwege, Gehsteigverbreiterungen und Grätzeloasen ein.
BRAUNEGGER: Für die Favoritenstraße wünschen wir uns eine Begegnungszone zwischen Gußhausstraße und Paulanergasse mit Sitzmöglichkeiten und schattenspendenen Pflanzen. Einen konsumfreien Raum.
Wie schaut Ihre politsche Arbeit aus?
BRAUNEGGER: Zum Einen gehen wir auf die Straße, verteilen Flyer oder sind mit Infoständen vor Ort, um den Leuten unsere Vorschläge näher zu bringen. Zum anderen möchten wir ein Ort sein, wo sich junge Leute fortbilden können und Themenabende, Filmvorträge und Stammtische anbieten.
HUNDSBICHLER: Wir wollen jungen Leuten die Möglichkeit geben, sich zu engagieren. Nicht nur zusehen, sondern auch anpacken für den Bezirk.
Wieviele Mitglieder hat die Bezirksgruppe bereits?
BRAUNEGGER: Um die zehn. Wir hatten Mitte September einen ersten Themenabend über Rechtsextremismus mit Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Danach haben sich Leute per E-mail oder über unsere Facebookseite gemeldet.
HUNDSBICHLER: Es gibt keine offizielle Mitgliedschaft im herkömmlichen Sinn, auch keinen Mitgliedsbeitrag. Jeder, der sich mit unseren Anliegen identifizieren kann, ist Mitglied.
Die Grünen Wieden setzen sich für eine Verbesserung für Radfahrer ein. Wie sehen Sie das?
HUNDSBICHLER: Ich bin Radfahrer. Wenn man aus Tirol kommt, ist die Situation im Vierten schon sehr gut. Auf den Mehrzweckstreifen kommt man gut vorwärts. Aber verbessern kann man immer etwas, wie etwa die gefährliche Kreuzung Margaretenstraße mit Kleiner Neugasse entschärfen.
Wie könnte diese Entschärfung aussehen?
HUNDSBICHLER: Man könnte den Radweg in der Margaretenstraße verbreitern und einige Parkplätze dort wegnehmen, um die Sicht aus der Kleinen Neugasse zu verbessern. Aber egal was man macht, man muss mit den Anrainern reden, was sie möchten.
Welche Leute soll Ihre neue Bezirksgruppe ansprechen?
HUNDSBICHLER: Junge Leute, die glauben, dass noch etwas geht, dass der Bezirk für alle lebenswerter wird. Wir bieten die perfekte Möglichkeit, sich zu engagieren.
Hat jeder Bezirk eine Bezirksgruppe der Jungen Grünen?
BRAUNEGGER: Nein, wir sind die achte Gruppe in Wien.
Wo steht die Bezirksgruppe in einem Jahr?
HUNDSBICHLER: Wir haben einen regen Zuwachs an Mitgliedern, haben uns engagiert und viele interessante Themen- und Filmabende angeboten.
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