Sechs Fenster „verschollen“
Fall beschäftigt die Polizei, das Bezirksgericht und zwei Anwälte
Seit zwei Monaten haben Frau Z. und ihre 11-jährigen Zwillinge unter anderem im Schlaf- und Badezimmer keine Fensterscheiben, sondern nur Plastikabdeckungen. Ohne ihren Wissen wurden sechs Fenster ausgebaut. Die Hauseigentümer, einer davon ist Frau Z.’s Ex-Mann, bestreiten, davon gewusst zu haben. Eine Einigung ist nicht in Sicht.
„Es ist kalt. Ich habe 13 Grad in meinem Schlafzimmer“, sagt Erika Z. im BZ-Interview. Die gelernte Physikerin zieht nun gegen die Hauseigentümer, einer davon ist ihr Ex-Mann, vor Gericht. Die 47-Jährige erstattete Anzeige bei der Polizei und reichte am Bezirksgericht Hernals eine Besitzstörungsklage ein.
Der Hintergrund: Während Frau Z. in Italien verweilte, wurden ohne ihren Wissen sechs Fenster entfernt. Das war am 23. August. Bis dato hat sich zwar einiges getan – die Anwälte der beiden korrespondieren fast im Wochentakt – aber Fenster gibt’s noch keine. „Meine Mandanten haben zu keinem Zeitpunkt die Entfernung der Fenster veranlasst oder dieser zugestimmt“, nimmt Anwalt Harald Hauer gegenüber der BZ Stellung. Nachsatz: „Die Servicearbeiten wurden deshalb ohne Verständigung und in Abwesenheit von Frau Z. geplant, weil sie schon zuvor mehrfach Service- und Wartungsarbeiten vereitelt hatte.“ „Stimmt nicht“, so Frau Z.
Klage gegen Frau Z.
Hauer reichte nun Klage gegen Frau Z. ein – und zwar wegen Vortäuschung einer strafbaren Handlung. Laut Auskunft des Anwaltes sei Frau Z. eine Ersatzwohnung angeboten worden. Dazu Frau Z.: „Ich kann nicht nach Niederösterreich oder in die Donaustadt ziehen, wenn meine Kinder im 17. und 18. Bezirk in die Schule gehen.“ Eine Einigung ist nicht in Sicht – jetzt wurde auch noch die Baupolizei eingeschaltet.
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