Wien: 19 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen
Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass mehr als die Hälfte der Todesopfer Fußgänger waren. Viele Opfer sind ältere Menschen.
Seit dem Jahr 2000 sind 479 Menschen bei Verkehrsunfällen in Wien ums Leben gekommen, wie die aktuelle VCÖ-Unfallbilanz zeigt. Heuer kamen in Wien seit Jahresanfang 19 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um drei mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahrs. Der VCÖ betont, dass in Wien vor allem Maßnahmen wichtig sind, die die Verkehrssicherheit Fußgänger erhöht.
"Es ist vor allem wichtig, dass unser Verkehrssystem seniorengerecht wird. Umso mehr als die Zahl älterer Menschen in den nächsten Jahren deutlich steigen wird, umso wichtiger ist es, dass das Verkehrssystem fehlertoleranter wird", sagt VCÖ-Expertin Bettina Urbanek.
Mehr Verkehrsberuhigung, übersichtliche Straßenübergänge und Kreuzungen sowie ausreichend Querungshilfen sind für die Verkehrssicherheit älterer Fußgänger wichtig. Zudem sind Ablenkungen, wie etwa Werbetafeln, vor allem im Kreuzungsbereich zu verringern.
Anteil tödlich verunglückter Pkw-Insassen in Wien niedrig
Aufgrund des hohen Öffi-Anteils in Wien und der im Stadtverkehr niedrigeren Geschwindigkeiten ist der Anteil tödlich verunglückter Pkw-Insassen in Wien so niedrig wie in keinem anderen Bundesland: Rund 18 Prozent der tödlich Verunglückten waren Pkw-Insassen (in Niederösterreich waren fast zwei Drittel der Todesopfer Pkw-Insassen). Rund 15 Prozent verunglückten mit Moped oder Motorrad, rund fünf Prozent mit dem Fahrrad.
Zahl der Verkehrstoten in Wien sinkt
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten in Wien deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2003 starben noch 45 Menschen bei Verkehrsunfällen, im Vorjahr waren es mit 17 um rund 62 Prozent weniger. Österreichweit ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle von 393 auf 371 gesunken.
"So erfreulich der Rückgang ist, so traurig ist die Tatsache, dass 371 Menschen ihr Leben verloren haben. Das tägliche Sterben im Straßenverkehr darf nicht einfach hingenommen werden. Das Ziel kann nur lauten, kein Mensch kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Und um diesem Ziel so nahe wie möglich zu kommen, muss auch die künftige Bundesregierung zusätzliche Verkehrssicherheitsmaßnahmen umsetzen", betont Urbanek. Seit dem Jahr 2000 wurden in Österreich 10.632 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet.
Ablenkung durch Smartphones
Ein wachsendes Verkehrssicherheitsproblem ist Ablenkung. Heute wird durch die Smartphones hinter dem Steuer nicht nur telefoniert, sondern auch im Internet gesurft und E-Mails geschrieben. Die dadurch verursachte Ablenkung ist enorm. "Wer während des Autolenkens im Internet surft oder E-Mails schreibt, reagiert ähnlich langsam und schlecht wie ein Alkolenker mit zwei Promille", so Urbanek. Der VCÖ spricht sich dafür aus, dass Handy am Steuer ins Vormerksystem aufgenommen wird.
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