geplanter Hungerstreik in Wien
BIK: Was bewegt Sie, Mitte Mai in einen 14-tägigen Hungerstreik zu treten?
Männl: Ein reines Ohnmachtgefühl. Seit Jahren werde ich als Großvater in einen Scheidungskrieg hineingezogen, der ohne Rücksicht auf Verluste geführt wird.
BIK: Werden Sie alleine hungern?
Männl: Nein, es werden auch andere Betroffene - derzeit insgesamt sechs Personen - mitmachen.
BIK: Was meinen Sie mit Betroffenen?
Männl: Googeln Sie bitte einmal Scheidung, Obsorge und verwandte Begriffe im Internet. Die Rechtssprechung und die Jugendwohlfahrt sind hier nach allgemeiner Meinung total überfordert. Strittige Scheidungsverfahren mit Obsorge, Besuchsrecht und Unterhalt werden derart standardisiert entschieden, dass die Schwächsten, die Trennungskinder, auf der Strecke bleiben, auf der Strecke bleiben müssen.
BIK: Was versprechen Sie sich von der Aktion?
Männl: Aufmerksamkeit zu erregen.
BIK: Also keine Lösung?
Männl: Nein. Dazu fehlt uns eine Persönlichkeit wie Gandhi. Die Öffentlichkeit wird unser Hungern ziemlich kalt lassen. Wir führten schon vor drei Jahren einen ähnlichen Hungerstreik in St. Pölten durch. Sogar die Zeitungsberichte darüber sind schon gelöscht; siehe http://hungerstreik-kinderrechte.blogspot.co.at/ Obwohl wir zehn Tage direkt vor dem Gericht kampierten, ergab eine Umfrage auf der Fußgängerzone, dass die Aktion nur einem Bruchteil der täglich Vorbeigehenden ein Begriff wurde.
BIK: Vielen Dank für das Interview.
BIK steht für Bürgerinitiative Kinderrechte (www.kind24.co.at)
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