Diskussion um die Buslinie 11A/11B
(apr). Die Bewohner der Wohnanlage in der Jungstraße fühlen sich umzingelt. Die Linie 11A wird in den Hauptverkehrszeiten in Vier-Minuten-Intervallen geführt. Der von den Wiener Linien geplante 11B, der den in gewissen Abschnitten deutlich überfüllten 11A entlasten soll, erregt jetzt die Gemüter der Anrainer. Beunruhigt befürchten sie, dass der neue Bus zum Umkehren das Wohnhaus umrunden wird. Damit würde sich das Intervall der Bus-Umkreisungen auf 3,5 Minuten verkürzen.
Wie ein Bus im Wohnzimmer
Barbara Söllner, Sprecherin der Jungstraßen-Mieter klagt: „Es ist unglaublich laut. Als ob der Bus direkt durch das Wohnzimmer fahren würde“. Sie ist sich trotz der Lärmbelästigung der Notwendigkeit des 11B bewusst, aber „nicht in unserer Gegend“. Selbst in den Hauptverkehrszeiten sei der Bus bei ihnen nicht ausgelastet, so Söllner. Als Lösungsansatz schlagen die Mieter nun vor, dass der Bus bereits früher, auf der Lasallestraße umdreht. Die Anrainer wollen sich nicht einfach nur aufregen. „In erster Linie wollen wir eine Informationsveranstaltung“, erklärt Söllner. Ein Brief an Bezirksvorsteher Kubik wurde auch schon verfasst. Dieser kann allerdings auch nur auf die dringende Notwendigkeit des Busses aufgrund massiver Forderungen der restlichen Bevölkerung verweisen. Indes hofft die Eigentümergemeinschaft auf ein Mitspracherecht. „Wir wollen, dass man offen mit uns redet und, dass gemeinsam nach Alternativen gesucht wird“.
Alternativvorschlag
Die Grünen haben währenddessen eine ganz andere Vorstellung von der Zukunft des 11A. Sie fordern eine Umstellung des Betriebs des 11A auf eine Straßenbahn. Gründe für diese Umstellung gäbe es mannigfaltig: mehr Platz, schnelleres Reisen, höhere Verlässlichkeit, höherer Komfort und weniger Lärm.
Die ÖVP spricht sich aber gegen diesen Vorschlag aus. VP-Bezirksparteiobmann Norbert Walter meint dazu: „Wir brauchen den 11A. Er ist eine wichtige Querverbindung vom 2ten in den 20sten Sonst müsste man über den Praterstern ausweichen; er soll die jetzige Strecke beibehalten. „Wir brauchen nicht immer nur Einzelaktionen, seit Jahren verspricht man ein einheitliches Verkehrskonzept für die Leopoldstadt. Bis jetzt ist es nur ein Flickwerk.“
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