Freispruch für Ex-Gefängnisleiterin
WIENER NEUSTADT. Mit einem Freispruch endete der spektakuläre Prozess gegen die Ex-Justizanstaltsleiterin Theresa H. . Ihr wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, zwei Lehrlinge und eine Vertragsbedienstete für ihre Bachelor-Arbeit eingesetzt zu haben. Die Lehrlinge sollen Interviews mit Häftlingen für sie abgetippt haben, die Beamtin ihr bei EDV-Problemen geholfen haben. Dem Prozess voraus ging aber auch eine Schmutzkampagne gegen die Leiterin, die unter anderem per SMS wüst beschimpft worden und deren Türschild in der JA Wiener Neustadt gleich mehrfach verschwunden gewesen sein soll.
Am zweiten Prozesstag wurde die Personalchefin der Generaldirektion vernommen, die angab, erst durch die anonyme Anzeige von der Sache erfahren zu haben. "Sonst hätte ich einschreiten müssen", so die Zeugin. Sie stellte vor Gericht klar, dass das Abtippen der aufgenommenen Interviews nicht Teil der Lehrlingsausbildung sei.
Theresa H. wurde freigesprochen, obwohl für die Schöffen und Richter Mag. Gertraud Eppich klar ein Befugnis-Missbrauch vorlag. Allerdings, so die Richterin zur Angeklagten: "Es kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass Sie den Missbrauch wissentlich begingen."
Die Staatsanwaltschaft hat keine Erklärung abgegeben, somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.