Buchhofer Stadlgespräch: Es geht vorbei!

Mag. Wilhelmine Kristof sprach zum Thema: „Pubertät oder die Kunst, einen Kaktus zu lieben!

Zahlreiche Gäste, unter ihnen viele Mütter, kamen zum ersten Stadlgespräch des Buchhofer Absolventenverbandes, bei dem die Obfrau Maria Hergge unter anderem Dir. Elfriede Größing, Mag. Friederike Parz und Dr. Benno Hinteregger begrüßen konnte.
Wenn Kinder in die Pubertät kommen, machen sie es den Eltern oft schwer, sie zu lieben, so schwer, wie einen Kaktus zu umarmen. Mütter sehen ihre Kinder oft einige Jahre jünger, sie brauchen Geduld und sollten sich den Satz: „Es geht vorbei“ als Spruch groß an die Wand hängen, so Mag. Wilhelmine Kristof. In der Pubertät ist alles möglich, aber es muss nicht das ganze Leben so sein. Seien sie ehrlich zu ihrem Kind und sagen sie zu ihm: „So gern wie dich habe ich nur dich!“
Das Schlafzimmer pubertierender Kinder ist ihr Intim-Raum und Eltern haben darin nichts verloren! Sie sollen es auch nicht putzen und müssen einen gewissen „Saustall“ aushalten. Beschädigungen sollen Kinder jedoch von ihrem Taschengeld zahlen – Gewisse Grenzen müssen gesetzt und eingehalten werden. Kinder brauchen diese Grenzen und sie brauchen die Eltern als Reibebaum! Kinder brauchen aber auch den Kontakt zu Gleichaltrigen, und je mehr wir verbieten, umso neugieriger werden sie. Kinder haben eigene Wertvorstellungen und wollen sich mit Piercings und grünen Haaren von anderen unterscheiden und gesehen werden.
Sie wollen aber auch eine selbstbewusste Mama, die mit beiden Füßen im Leben steht. Eltern müssen ihre Kinder loslassen: Das ist schwer, muss aber sein, und manchmal ist es gut, wenn Eltern ihre Kinder aus dem Hotel Mama „hinauswerfen“.
Die Folge vom Loslassen ist Partnerschaft: Wenn man sich nicht mehr für die Kinder aufopfert, so hat man mehr Zeit, die Partnerschaft zu pflegen, sich zu entspannen, Gelassenheit zu entwickeln und das eigene Leben bewusst zu leben. Vater und Mutter sollen Brückenpfeiler sein, über die die Kinder ins Leben gehen, sie brauchen sie aber nicht lebenslänglich zu tragen.

"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos.
Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern.
Das Ende der Welt ist nahe."
Keilschrift Chaldäa 2000 v. Chr.