Kubafreunde schließen sich in Kärnten zusammen
Die Landesgruppe Kärnten der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft wird am 7. Oktober in Klagenfurt mit einem Lavanttaler Vorsitzenden gegründet.
petra.moerth@woche.at
ST. PAUL, KLAGENFURT. Der karibische Inselstaat Kuba mit seinen über elf Millionen Einwohnern übt auf nicht wenige Kärntner mit Fernweh eine enorme Anziehungskraft aus. Bei der Gründungssitzung am 7. Oktober im Jugendgästehaus Klagenfurt schließen sich neuerdings Kubafreunde in der Landesgruppe Kärnten der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft (ÖKG) zusammen.
Völkerverbindender Hintergrund
"Die überparteiliche Österreichisch-Kubanische Gesellschaft wurde im Jahr 1969 in Wien mit dem Ziel gegründet, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Kuba und Österreich auf allen Ebenen zu fördern, Vorurteile abzubauen und die in beiden Staaten lebenden Menschen näher zueinander zu bringen", informiert Stefan Salzmann. Mit der Gründungssitzung entsteht nun erstmals in der Geschichte eine Kärntner Landesgruppe, die künftig die Ziele der ÖKG im südlichsten Bundesland Österreichs verfolgen wird.
Kubas Botschafter im Lavanttal
Mit dem St. Pauler SPÖ-Gemeinderat Stefan Salzmann wird ein Lavanttaler die Funktion des Landesvorsitzenden übernehmen. "Ich freue mich sehr, dass der Botschafter Kubas für Österreich, Slowenien und Kroatien, Juan Antonio Fernández, den Ehrenschutz bei der Gründungssitzung übernimmt", so Salzmann, der Kuba im Vorjahr für vierzehn Tage rund um die berühmte Solidaritätsbrigade am 1. Mai das erste Mal bereist hat. "Auf seinem Weg nach Klagenfurt legt der kubanische Botschafter auch einen Zwischenstopp in St. Paul ein. Nach einem Empfang beim Bürgermeister im Rathaus besucht er die Ausstellung im Stift St. Paul", kündigt er an.
Neue Mitglieder herzlich willkommen
Bislang würden der überparteilichen ÖKG Kärnten rund 15 Mitglieder, darunter zum Beispiel der Grünen-Nationalrat Matthias Köchl, angehören - weitere Kubafreunde seien aber jederzeit herzlich willkommen. Insbesondere im touristischen Bereich sei es gegenwärtig für Österreicher sehr interessant, so Salzmann, wirtschaftliche Kontakte über die ÖKG mit dem kommunistischen Kuba zu knüpfen. Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder der ÖKG, die neben Solidaritätsbrigaden auch Gruppenreisen organisiert, auch regelmäßig bei Sozialprojekten in Kuba.
Die Österreichisch-Kubanische Gesellschaft (ÖKG) wurde am 2. April 1969 in Wien formal gegründet. Äußere Faktoren – der Sieg der Kubanischen Revolution (1959 und die Ermordung von Ernesto "Che" Guevara (1967) – führten in Österreich zur Entwicklung einer immer stärker werdenden Solidarität mit dem revolutionären Kuba.
Anwesende Gründungsmitglieder bei der Gründungsversammlung waren damals Günter Anders (Schriftsteller), Barbara Coudenhove-Kalergi (ORF-Journalistin), Wilhelm Dantine (Universitätsprofessor für Theologie), Ernst Fischer (Schriftsteller und ehemaliger KPÖ-Staatsekretär), Kurt Greussing (Student), Adolf Holl (katholischer Priester), Eduard März (Wirtschaftswissenschaftler), Günther Nenning (Journalist) und Theodor Prager (Wirtschaftswissenschaftler, Arbeiterkammer). Weitere 15 Personen hatten telefonisch oder mündlich erklärt Mitglieder zu sein, darunter Persönlichkeiten wie der spätere Innenminister Karl Blecha, der Bildhauer Alfred Hrdlicka, Albrecht Konecny, Ewald Nowotny und Anton Pelinka. Zum ersten ÖKG-Vorsitzenden wurde Günther Nenning gewählt.
Im Mai 1969 wurden die Statuten der Gesellschaft bei der Vereinspolizei eingereicht. Als Zweck der Gesellschaft wurde die Förderung der Beziehungen zwischen dem österreichischen und dem kubanischen Volk angegeben. Dieser soll durch Vorträge, Ausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen sowie Einrichtung einer Bibliothek und Informationsstelle erfüllt werden.
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