Kino-Pläne: Stadtchef ist dagegen!

Zum jetzigen Zeitpunkt überzeugt Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) das Angebot des Investors für Kino im Kuss nicht
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  • hochgeladen von Petra Mörth

petra.moerth@woche.at

WOCHE: Der Kinobetreiber behauptet im Exklusiv-Bericht der WOCHE Lavanttal, dass letztlich Sie sich gegen die Realisierung der Kino-Pläne ausgesprochen haben. Warum?

HANS-PETER SCHLAGHOLZ: Ich habe von Anbeginn darauf hingewiesen, dass es ein Problem sein wird, das Kuss aufgrund von vertraglich vorreservierten Veranstaltungen freimachen zu können. Wir wären geklagt worden, wenn wir im Oktober Veranstaltern gesagt hätten, dass sie sich schleichen sollen. Wir könnten frühestens mit März oder April sagen, dass, wenn wir keine Vorreservierungen mehr tätigen, das Kuss zur Verfügung steht. Es bedarf das einer breiten politischen Willensbildung. Es müssen alle mittun, damit das nicht zu einem Politikum wird. Zumal wir in einer Phase stehen, wo wir ohnedies eine Rechnungshof-Diskussion im Haus haben.

Die Stadtgemeinde Wolfsberg hätte als Eigentümerin der Stadtwerke bei der Umsetzung der Kino-Pläne finanziell profitiert.

Das Projekt war vielleicht vom Betreiber gut durchdacht – aber nicht für die Gemeinde. Wir müssten 400.000 Euro investieren. Wir müssten einen Mietvertrag für drei Jahre befristet machen. Innerhalb dieser Zeit hat er die Option es zu kaufen. Was wäre, wenn sich das Kino nach zwei Jahren verflüchtigt? Dann stehen wir ohne Kunden dort und müssten wieder von vorne beginnen. Ich bin durchaus bereit, über ein Kino in Wolfsberg zu reden, aber es müssten alle Fragen geklärt sein.

Der Kinobetreiber wollte das Kuss auf drei Jahre für jährliche 50.000 Euro mit einer Kaufoption mieten. Außerdem wollte er mindestens eine Million Euro in den Umbau investieren. Wo kommen auf einmal die 400.000 Euro für die Gemeinde her?

Es gibt einen "Letter of intent" (Absichtserklärung), in dem steht, dass die Gemeinde 400.000 Euro in den Aufbau eines Technikbereiches investieren muss. Er hätte in die Tontechnik und die Bestuhlung – teilweise mobiles Inventar – und die Gastronomie 1,5 bis zwei Millionen Euro investiert. Nach drei Jahren hätte er das Kuss um 1,4 Millionen Euro kaufen können. Zieht man die von uns investierten 400.000 Euro ab, dann sind wir bei einer Million Euro. Bei einem Gebäude, in das wir ursprünglich an die sieben Millionen Euro hineingesteckt haben. Es gibt ein Schätzgutachten, dass das Kuss noch drei Millionen Euro wert ist. Dann gehen wir mit einer Million Euro heim. Dann werden mich die Leute fragen: Herr Schlagholz, wo werden Sie mit einer Million einen neuen Festsaal hinbauen?

Was gilt es bei dem geplanten Kino-Projekt in dieser Form noch zu bedenken?

Was keiner bei diesem Schnellschuss bedenkt, sind die Anrainer. Jeder Auf- oder Umbau zieht eine Abänderung des Bebauungsplans mit sich. Ich hätte mit dem Kino einen täglichen Betrieb bis Mitternacht. Wir bräuchten ein Verkehrskonzept. Wir befinden uns im Wohngebiet. Wir bräuchten also Bauverhandlungen. Angenommen wir suchen jetzt an und nur einer erhebt Einspruch, kann sich der Investor den Juni streichen.

Herr Bürgermeister, wie stehen Sie grundsätzlich zur von ÖVP und FPÖ favorisierten Privatisierung des Kuss?

Es ist sehr, sehr schwierig. Die öffentliche Hand muss gewisse Infrastruktureinrichtungen zur Verfügung stellen. Jede Gemeinde im Tal hat einen eigenen Kultursaal. Auch Wolfsberg muss bei 25.000 Einwohnern etwas haben.

Letzte Frage: Der Kinobetreiber setzte der Stadt Wolfsberg in einer Presseaussendung am Montag eine Frist bis zum Jahresende. Ändert sich dadurch an Ihren obigen Aussagen etwas?

Unvorstellbar. Wo kommen wir denn da hin? Haben wir jetzt eine Anarchie? Der Druck, der hier ausgeübt wurde, auch von Seiten des Landesrates Christian Ragger (FPÖ), ist mir ein Rätsel.

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