Zell am See: Die Berufsschule bleibt nun doch, wo sie ist!

Plan-Vorstellung | Foto: BB - Christa Nothdurfter

Die Pläne, dass die von Platznot geplagte Berufsschule Zell am See in das WIFI übersiedeln kann, mussten verworfen werden. Das Positive daran: Jetzt kann in der Bezirkshauptstadt endlich mit dem Um- und Erweiterungsbau des Schulzentrums Schüttdorf begonnen werden.

ZELL AM SEE/SCHÜTTDORF (cn). Die Hauptschule Zell am See und die im selben Gebäude untergebrachte Landesberufsschule platzen schon jahrelang aus allen Nähten: Der einst als Provisorium gedachte Container-Klassenraum für die Hauptschule wird nach wie vor dringend benötigt. Abhilfe sollte die Umsiedelung der Berufsschule schaffen, doch in der Standortfrage - in äußerst heißer Diskussion zwischen SPÖ und ÖVP stand der Neubau auf einem Grundstück des Landes in Bruck - konnte sich die Politik nicht einigen. Zuletzt glaubte man, die Lösung gefunden zu haben und es hieß, die Berufsschule könne als „Untermieter“ der Wirtschaftskammer Salzburg im Gebäude des WIFI Zell am See untergebracht werden. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Landes, der Wirtschaftskammer und der Berufsschule befasste sich eingehend mit diesem Plan. Die Erkenntnis daraus aus dem Mund des Berufsschuldirektors Emmerich Schwemlein: „Es wäre hinausgeschmissenes Geld gewesen, im Wirtschaftskammer-Gebäude umzubauen. Ich selber habe das Projekt gestoppt, denn die Raumsituation wäre auch hier nicht besser geworden. Was wir brauchen, ist eine Win-Win-Situation. Es muss jetzt rasch, aber nicht überhudelt gehandelt werden.“

Parkplatz-Überbauung
Eine schon früher angedachte Lösung für Haupt- und Berufsschule wäre der Überbau des Parkplatzes (sozusagen auf „Stelzen“) direkt vor dem Gebäude. Ebenso im Gespräch war bzw. ist wieder eine Aufstockung der sich anschließend an den Parkplatz befindlichen Geschäftszeile, wobei dann ein sich in luftiger Höhe befindlicher „Tunnel“ die Gebäude verbinden soll. Bürgermeister Hermann Kaufmann (ÖVP) dazu: „Wir haben diesbezüglich mit den Eigentümern Gespräche geführt. Diese stehen dem Ganzen keineswegs negativ gegenüber.“

Der Ortschef sieht die von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller mitgeteilte Entscheidung mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Weinend, weil ich als einfacher Landbürgermeister nicht nachvollziehen kann, warum die Berufsschule nun doch nicht in das WIFI übersiedeln kann - eine Chance wurde vertan. Lachend, weil die Landesschule in Zell am See bleibt und weil jetzt die Pläne für das Schulzentrum Schüttdorf realisiert werden können.“ (Anm. d. Red.: Alle Schulprojekte sollten aufeinander abgestimmt werden).

Vizebürgermeister Andreas Wimmreuter (SPÖ) kann die Gegenargumente der Arbeitsgruppe bezüglich WIFI durchaus nachvollziehen und zeigt einen weiteren positiven Aspekt in der Schul-Causa auf: „Als bereits vor fünf Jahren die Arbeiten am Schulzentrum Schüttdorf beginnen sollten, waren die Preise in der Bauwirtschaft noch um einiges höher als jetzt.“

Wie die Zeller Bauamtsleiterin DI Silvia Tockner ausführt, werden die damals in einem Architektenwettwerb eruierten Pläne nun übernommen. „Das Einzige, was geändert wird, betrifft energetische Maßnahmen. Zell am See ist ja nun eine e5-Gemeinde.“

Das Schulzentrum Schüttdorf umfasst die Volksschule, das Sonderpädagogische Zentrum sowie die Polytechnische Schule. Während bei der VS nur im Bereich des Einganges und der Garderoben umgebaut wird, sind für die beiden anderen Schultypen große Um- und Neubauten geplant. Außerdem wird eine Norm-Turnhalle entstehen.

MEINUNG von Redakteurin Christa Nothdurfter:

Langwierige Causa
Die Causa „Landesberufsschule Zell am See“ ist eine langwierige: In den vergangenen Jahren sorgte der geplante Neubau für heiße Diskussionen. Die SPÖ wollte die Schule auf einem Grundstück des Landes in Bruck neu errichten. Die ÖVP machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, weil die Landwirtschaftsschule das Grundstück benötigen würde. Danach wurden noch 15 weitere Standorte sowohl in Bruck als auch in Zell geprüft und für nicht geeignet befunden. Erleichterung machte sich breit, als die Idee mit dem Wirtschaftskammer-Gebäude geboren wurde. Jetzt ist auch daraus nichts geworden. Wird schon so sein, dass die Fakten dagegen sprechen. Das Blöde ist, dass die Raumnot sowohl in der Berufs- als auch in der Hauptschule immer noch gleich groß ist. Man kann jetzt im Sinne aller Beteiligten nur noch hoffen, dass die schon früher angedachten Lösungen „echte“ Lösungen sind. Und dass sie rasch umgesetzt werden können.

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