Die Käuflichkeit der Menschen

Rache treibt Klara zurück nach Güllen: „Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell”.
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  • Rache treibt Klara zurück nach Güllen: „Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell”.
  • hochgeladen von Michaela Seyer

ZWETTL(ms). Schwanger, gekränkt, gedemütigt und verstoßen – Klara, die Güllen damals in Unehren verlassen hat, hat nichts mehr mit der reichen Claire Zachanassian gemein, die nach Jahrzehnten mit einem leeren Sarg im Gepäck in ihren Heimatort zurückkehrt, um Rache an ihrem einstigen Liebhaber Alfred Ill und an den Güllenern zu nehmen. Mit Michaela Mikesch und Gerald Gundacker in den Hauptrollen ist Stefan Leisser (Gesamtleitung) ein wahrer Glücksgriff gelungen. Er versteht es, den „Besuch der alten Dame“ äußerst spannend und unterhaltsam zu gestalten und die Figuren – den Bürgermeister (Alfred Hauer), den Lehrer (Lukas Schlosser), die Polizistin (Lisa Bind) und den Pfarrer (Derk-Jan Bellink) deutlich zu zeichnen. Ergänzend dazu das gelungene Lichtdesign, das sich wunderbar mit dem Bühnenbild ergänzt. „Ich lehne das Angebot ab. Im Namen der Menschlichkeit“ ist zwar die erste Reaktion des Bürgermeisters, aber Armut ist bitter und das ausgesetzte „Kopfgeld“ hoch. Nirgends ist Ill mehr sicher: Erst kauft sich ein Bürger gelbe Schuhe, dann legen sich ein zweiter und eine dritte gelbes Schuhwerk zu. Gelb – die Farbe der Feigheit erobert die Bühne. Sogar seine Familie (Evi Leutgeb, Casper Bellink, Jennifer Straub) wendet sich gegen ihn. Am Ende ist er jedoch der, der seine Schuld anerkennt und sein Schicksal über sich ergehen lässt. Dies macht ihn zu einem starken Mann und die Bevölkerung von Güllen zu Mördern.

Nachgeschenkt

Alter schützt vor Rachsucht nicht

Viele kennen das Buch „Der Besuch der alten Dame“ des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt. Die wenigsten dürften es lieben – zumindest jene, die es im Deutschunterricht als Pflichtlektüre lesen mussten. Dabei sind die Themen des Stücks – Macht, Geld, Korruption, Vergebung und Schuld – aktueller denn je. Seine Uraufführung als Schauspielstück hatte die Tragikomödie im Jahr 1956 in Zürich. Mitte Februar hat es der Stoff als Musical ins Wiener Ronacher geschafft und jetzt geht auch im Stadtsaal Zwettl die Angst vor der reichen Claire um. Sie verspricht Güllen ein Vermögen – unter einer Bedingung: Alfred Ill (engl.: krank) muss sterben.

Auf der Bühne

Claire Zachanassian: Michaela Mikesch
Butler Boby: Franz Fichtinger
Gatten von Claire: Paul Peschel
Alfred Ill: Gerald Gundacker
Frau von Ill: Evi Leutgeb
Sohn von Ill: Casper Bellink
Tochter von Ill: Jennifer Straub
Bürgermeister: Alfred Hauer
Lehrer: Lukas Schlosser
Pfarrer: Derk-Jan Bellink
Arzt, Zugführer: Simon Bellink
Polizistin: Lisa Bind
Dorfjugend: Lisa Edelmaier, Daniel Gröblinger, Benjamin Gröblinger, Rosalie Heindl, Felix Hahn
Koby: Miriam Ferfers
Loby: Stephanie Loidl
Pfändungsbeamte: Barbara Gröblinger
Erste Frau: Sandra Gumpinger
Zweite Frau, Malerin: Sabine Kapeller
Pressefrau I: Isabella Hahn
Pressefrau II: Martina Weiss
Der Erste: Sebastian Keltner
Der Zweite: Michael Zahrl
Die Dritte: Sandra Wallner
Der Vierte: Peter Hahn
Toby: Bernhard Kienmeyer
Roby: Stefan Leisser
Bahnhofsvorstand: Johann Rabl

Hinter der Bühne

Ton- und Lichttechnik: Toni Trappl, Thomas Göschl, Christian Wiesmüller
Maske: Stephanie Loidl
Frisuren: Edeltraud Schwarzinger
Souffleusen: Hermine Fuchs, Elisabeth Koller
Bühnenbild: Franz Bogner, Martin Mikesch, Paul Peschel, Christoph Jagsch
Requisiten und Kostüme: Evelyne Loidl

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