Leserbrief zu "Ohne Leistung kein Mindestgeld"

Foto: Archiv

Mit ziemlichen Entsetzen habe ich den Artikel „Ohne Leistung kein Mindestgeld“ gelesen, in dem Arbeitslose als Schmarotzer der Gesellschaft dargestellt werden - als ob Arbeitslosigkeit so ein Ideal-Zustand wäre. Ich bin bereits in Pension und war in meinem ganz erwerbsmäßigen Leben ein Monat arbeitslos, bis ich einen neuen Job gefunden habe - aber damals gab’s auch noch mehr Jobs. Wie überall gibt es sicherlich auch in diesem Bereich schwarze Schafe - aber für den Großteil ist diese Situation sicherlich nicht erstrebenswert sondern sehr frustrierend und die meisten würden lieber arbeiten gehen, als auf eine Mindestgeld angewiesen zu sein. In Gegenden wie dem nördlichen NÖ gibt es leider zu wenig Arbeit für alle, nicht ohne Grund pendeln viele nicht nur nach Wien.
Besonders enttäuschend finde ich, dass in diese Kampagne auch Gutenbrunns Bürgermeisterin und Bundesrätin Adelheid Ebner (ausgerechnet SPÖ) einstimmt.
In diesem Zusammenhang gestatte ich mir 3 Fragen zu stellen:
1/ Wenn in den einzelnen Gemeinden so viel kommunale Arbeit zu erledigen ist, warum werden dann nicht Arbeitslose zu fairen und sozial gerechten Bedingungen (Lohn und Gehalt, Sonderzahlungen, Urlaubsanspruch uvm.) aufgenommen, oder wünschen wir uns schon Deutsche Verhältnisse nach Vorbild 1-Euro-Job??
2/ „….haben ein Auto vor der Türe stehen und fahren sogar noch auf Urlaub???“ Ich wehre mich gegen Verallgemeinerungen - im Bezirk sind das 81 Personen, die voll arbeitsfähig sind - jedes einzelne Schicksal muss man sich anschauen und nicht alle über einen Kamm scheren. Nicht alle haben ein Auto oder fahren auf Urlaub - vielleicht greifen diese, auf Ersparnisse zurück oder sollen ev. Ersparnisse bereits auf die Mindestsicherung angerechnet werden?? Oder gibt es vielleicht hie und da nahe Angehörige, die den Arbeitslosen finanziell unterstützen ?
3/ „…..wer arbeitsfähig ist, sollte für die Mindestsicherung arbeiten“ - und wie kommt die/derjenige dann aus der Mindestsicherung wieder heraus??? - er hat ja ohnehin „eine Arbeit“ ??
Alle Arbeitslosen haben während ihrer Berufstätigkeit genug an Abgaben und Arbeitslosen-Versicherung bezahlt. Und wenn es dann notwendig ist, steht Ihnen auch für die Zeit der in den meisten Fällen nicht angestrebten langen Arbeitslosigkeit eine Unterstützung zu - beschämend genug wenn man als Teilzeit-Kraft (ich nehme an, überwiegend Frauen) nur Euro 600.- verdient, dieser Betrag deckt meistens sowieso nur die Wohnkosten.
„Die Leute sind haß, weil es keinen Unterschied macht, ob man hackelt oder nicht“ - Zitat Wolfgang Sobotka, NÖAAB - sollten die Leute nicht eher haß sein, wenn man sich die Privilegien und Einkommen der meisten Volksvertreter anschaut??
Veronika Müller

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