Döllersheim - der Ort existiert so nicht mehr - sie mussten weg und dürfen bis heute nicht wieder zurück
Im Herzen des Waldviertels befindet sich auf einer Fläche von 157 km2 der größte Truppenübungsplatz Österreichs.
Dieser wurde im Jahr 1938 nach dem Einmarsch der Deutschen Truppen auf dem Gebiet des "Döllersheimer Ländchens" errichtet.
Es gibt die verschiedensten Theorien, warum der "Führer" Adolf Hitler ausgerechnet dieses Gebiet dafür auserwählt hatte. Ein möglicher Grund dafür erschien die Tatsache, dass seine Vorfahren aus dem Gebiet rund um Döllersheim stammten - unter anderem liegt auch die "Großmutter des Führers" Anna Maria Schickelgruber auf dem Döllersheimer Friedhof begraben.
Seine Herkunftsfamilie war für ihn eine Schwachstelle, die geeignet gewesen wäre, an seinem von der NS-Propaganda erzeugten Mythos zweifeln zu können. Die Aussiedlung der Bevölkerung auf dem genannten Gebiet mag daher eine geeignete Gelegenheit gewesen sein, etwaige Spuren somit von der Landkarte verschwinden lassen zu können.
Die Bevölkerung rund um Döllersheim freute sich jedenfalls vor und auch nach dem Einmarsch noch, zum "Ahnengau des Führers" zu gehören. Doch dieser Freude folgte bald die Ernüchterung, als es hieß, von der Heimat wegzumüssen.
Auf Etappen wurden zwischen 1938 und 1942 zwischen Stift Zwettl, Allentsteig, Neupölla und dem Kamp 42 Orte, 6 Gehöfte, 10 Mühlen und 1.389 Gebäude geräumt und ca. 6.800 Einwohner ausgesiedelt.
Nur den Bewohnern der auch heute noch bestehenden Ortschaft Franzen gelang es trotz Repressalien erfolgreich dagegen Widerstand zu leisten!
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges im Jahr 1945 nahm die Sowjetische Armee den Truppenübungsplatz in ihren Besitz. Als das Gebiet nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Jahr 1955 wieder an die österreichischen Behörden zurückgegeben worden war, erfüllte sich der Wunsch vieler Aussiedler auf Rückkehr leider nicht, denn das Gebiet blieb bis zum heutigen Tag militärisches Sperrgebiet!
Seit 1981 befinden sich die ehemalige Pfarrkirche von Döllersheim, der Friedhof und das Spital nicht mehr im militärischen Sperrgebiet und können besucht werden.
Die Kirche erhielt am 13. September 1986 durch Bischof Franz Žak die einfache kirchliche Weihe. Sie steht wieder unter dem Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus, erhielt jedoch den Namen Friedenskirche.
Wer mehr darüber wissen möchte kann das hier Geschichte Döllersheim nachlesen.
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