Sicher in die Schule: Verkehrserziehungsaktion in der Volksschule Zwettl

Sicher in die Schule | Foto: AUVA
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Das hohe Verkehrsaufkommen rund um Österreichs Schulen birgt ein enormes Risiko für Kinder. Das Rezept gegen Halten und Parken in zweiter Spur, zugeparkte Zebrastreifen und gefährliche Umkehrmanöver: Schluss mit dem Eltern-Taxi! Befreit vom PKW-Zustrom wird das Schulumfeld zur verkehrsberuhigten Zone. AUVA-Landesstelle Wien und KFV weisen Kindern, Eltern und Behörden mit der Aktion „Sicher in die Schule“ den sicheren Weg. Am 5. Oktober war die Aktion an der Volksschule Zwettl zu Gast.

Viele Schulen in Niederösterreich gleichen morgens und mittags einer gefährlichen Mischung aus Riesenparkplatz und Rallyestrecke. Unkoordiniertes Zu- und Abfahren, Reversieren, Halten bzw. Parken nach Belieben: Um das eigene Kind so nah wie möglich am Schultor abzuliefern oder abzuholen, sorgen wohlmeinende Mamas und Papas tagtäglich für unzählige Brems-, Wende-, Ein- und Ausparkmanöver sowie riskante Ein- bzw. Aussteige-Situationen für die Kinder. „Das erhöhte Verkehrsaufkommen im Schulumfeld bedeutet aber nicht nur Staugarantie, sondern auch eine große Gefahr. Für Kinder vor der Schule stellt die Vielzahl an Fahrzeugbewegungen, Sichtbarrieren und räumlichen Hindernissen ein massives Risiko dar“, erklärt DI Christian Kräutler vom KFV.

AUVA-Erhebungen haben ergeben, dass die Eltern selbst den Zubringerverkehr und rücksichtslose Autolenkerinnen und -lenker als die größte Gefahr für Kinder am Schulweg erachten. „Viele Eltern, die ihre Kinder – mit den besten Absichten – mit dem Auto am liebsten bis in die Klasse bringen würden, erkennen jedoch nicht, dass sie selbst damit für Verkehrschaos und die Gefährdung von Schulkindern sorgen“, betont Ing. Bernd Toplak, Präventionsexperte der AUVA-Landesstelle Wien. Optimal wäre es, wenn die Kinder ihren Schulweg zu Fuß zurücklegen. „Wenn es gar nicht ohne PKW geht, sollten die Eltern im Sinne der Sicherheit jedoch keinesfalls direkt vor der Schule halten oder parken, sondern ausschließlich auf dafür geeigneten Flächen, und das Kind lieber sicher ein kurzes Stück zu Fuß gehen lassen“, unterstreicht Toplak. Denn das beste Mittel gegen die allmorgendliche „Rush Hour“ vor Niederösterreichs Schulen ist ein Schulweg, der nicht im Auto der Eltern, sondern per Bus oder zu Fuß zurückgelegt wird.

Mehr Sicherheit – Schritt für Schritt

Unter dem Motto „Sicher in die Schule“ setzen sich AUVA und KFV für eine sichere Art der Schulwegbewältigung ein, mit dem Ziel, Eltern zu sensibilisieren. Die Aktion wird seit 2011 für Volksschulen in Niederösterreich und dem Burgenland durchgeführt. Unterstützt durch die Polizei werden am Aktionstag entsprechende Infomaterialien an die Eltern verteilt. Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, parken sie häufig so nahe wie möglich am Eingangsbereich der Schule. Das ist aber nicht immer der beste und sicherste Platz, um sein Kind aussteigen zu lassen, denn dadurch werden häufig Zebrastreifen oder Kreuzungen blockiert. „Auch wir von der Polizei sehen hier Handlungsbedarf. Umso mehr freut es uns, dass den Eltern mit dem Umgebungsplan ein hilfreiches Tool zur Verfügung gestellt wird, mit dem sie die sicheren Halte- und Parkmöglichkeiten im Umfeld der Volksschule Zwettl gut erkennen können“, erklärt Chefinspektor Wolfgang Gottsbachner vom Bezirkspolizeikommando Zwettl. „Kinder sollten so früh wie möglich lernen, wie man sich sicher im Straßenverkehr bewegt. Da die Eltern als Vorbilder jedoch das Verhalten der Kinder wesentlich prägen, ist es besonders zielführend, auch in die Schulung der Erwachsenen zu investieren“, ergänzt Pflichtschulinspektor Alfred Grünstäudl vom Landesschulrat Niederösterreich.

Der grafisch aufbereitete Umgebungsplan der Volksschule zeigt den Eltern auf, wo sich geeignete und alternative Halte- und Parkmöglichkeiten rund um die Volksschule Zwettl befinden. Ziel ist es, das direkte Schulumfeld zu entlasten und für Kinder, die zu Fuß kommen, mehr Sicherheit zu schaffen. „Die Sicherheit unserer jüngsten Gemeindebürger hat für uns oberste Priorität. Daher freuen wir uns sehr, dass das Projekt ‚Sicher in die Schule‘ auch in unserer Gemeinde zu Gast ist“, betont DI Johann Prinz, Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Zwettl.

Verkehrserziehungsunterricht, der begeistert

Zusätzlich zur Verteilung der Informationsmaterialen auf der Straße lauschten im Rahmen des Unterrichts am Aktionstag rund 200 Schülerinnen und Schüler der Volksschule Zwettl interessiert den Erklärungen der Verkehrserziehungsexpertinnen und -experten, die ihnen in den einzelnen Klassen die Wahl des besten Schulwegs anschaulich und – unter aktiver Beteiligung der Kinder – näher brachten. Die Broschüre „Sicher in die Schule“ hält zudem Spiele, Übungen und wertvolle Tipps zum gemeinsamen Trainieren für Eltern und Kinder parat. Die praktischen Tipps und Übungen fanden großen Anklang. Fazit: nachhaltige Verkehrserziehung, die begeistert.

Über die AUVA:

Bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sind ca. 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Dazu zählen auch 1,4 Millionen in Ausbildung Stehende – vom verpflichtenden Kindergartenjahr bis zum Studienabschluss. Vorrangige Kernaufgaben der AUVA sind neben der Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten die Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern.

Über das KFV:

Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) ist seit über 50 Jahren der führende Ansprechpartner beim Thema Unfallverhütung in Österreich. Egal, ob es um Sicherheit im Straßenverkehr, in der Freizeit, beim Sport, im Haushalt oder wirksamen Schutz vor Kriminalität geht: Die über Jahrzehnte aufgebaute Kompetenz, Gefahrenquellen aufzudecken, zu bewerten und Lösungsvorschläge zu formulieren, hilft dabei, unsere Lebenswelten um den entscheidenden Schritt sicherer zu machen.

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