Wolf am TÜPL? "Wäre ein Paradies für ihn"
WWF-Experte Christian Pichler spricht im Bezirksblätter-Gespräch über Ängste und Sorgen der Menschen, interessante Eigenschaften des Wolfes sowie zu geringe Aufklärungsarbeit.
ALLENTSTEIG (bs). Der Truppenübungsplatz Allentsteig hat eine Fläche von 157 Quadratkilometern. Und irgendwo auf diesem Gebiet soll sich ein Wolf angesiedelt haben. Nachdem Spuren im Schnee gefunden wurden und Experten davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um Wolfspuren handeln könnte, will man es auch beim Bundesheer nun genau wissen. Oberst Josef Zach bestätigte auf Bezirksblätter-Anfrage, dass nun Fotofallen installiert wurden und man hofft, dass der Wolf sich tatsächlich ablichten lässt.
Vorkommen wäre erfreulich
Für den Experten der Tierschutzorganisation WWF, wäre eine Wolf-Ansiedelung am Truppenübungsplatz Allentsteig jedenfalls sehr erfreulich: "Ein Wolf würde dort die idealen Voraussetzungen hinsichtlich Nahrung und unbelassener Natur auffinden. Es wäre für ihn wie im Paradies", so Christian Pichler im Bezirkblätter-Telefonat.
Er könne zwar die Ängste und Sorgen der Menschen verstehen, sieht diese aber aufgrund mangelnder Aufklärung überhaupt aufkommen. "Im Prinzip geht von Wölfen keine Gefahr aus", kann aber auch Pichler natürlich keine hunderprozentige Garantie abgeben. "Man darf aber nie den Respekt vor dem Tier verlieren", so Pichler, der es nicht für ausgeschlossen hält, dass auch Menschen am Rande des Truppenübungsplatzes das Tier zu Gesicht bekommen. Dennoch ist der Experte noch vorsichtig zurückhaltend, ob es sich in Allentsteig tatsächlich um einen Wolf handelt: "Wir hoffen, dass er in den nächsten Wochen in eine Fotofalle läuft oder eine gentechnische Auswertung Aufklärung bringt."
Wolf als Gesundheitspolizei
Einen bislang wenig bekannten und beachteten Aspekt bringt Pichler noch vor: "Der Wolf agiert wie eine Gesundheitspolizei. Studien aus den USA belegen, dass der Wolf eher die schwächeren und älteren Tiere frisst und der Wildbestand bei Wolfvorkommen generell gesünder und fitter wird", entgegnet Pichler Sorgen von Landwirten und Jägern.
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