Wald als wirtschaftliche Chance

Hermine Hackl (Generalsekretärin Kooperationsplattform Forst Holz Papier FHP), Rudolf Rosenstatter(Vorsitzender FHP), Christof Kastner (Obmann Wirtschaftsforum Waldviertel), Landesrat Karl Wilfing, Birgit Trojan (Obmann-Stellvertreter Wirtschaftsforum Waldviertel), Michael Widermann (Bezirkshauptmann Zwettl), Norbert Hüttler (Werksleiter Stora Enso in Brand) - v.l. | Foto: WFW
  • Hermine Hackl (Generalsekretärin Kooperationsplattform Forst Holz Papier FHP), Rudolf Rosenstatter(Vorsitzender FHP), Christof Kastner (Obmann Wirtschaftsforum Waldviertel), Landesrat Karl Wilfing, Birgit Trojan (Obmann-Stellvertreter Wirtschaftsforum Waldviertel), Michael Widermann (Bezirkshauptmann Zwettl), Norbert Hüttler (Werksleiter Stora Enso in Brand) - v.l.
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BRAND. Der Wald erweist sich immer mehr als absolutes Zukunftsthema. Speziell für das Waldviertel soll das Thema Wald zum „Leitmotiv“ werden, von dem die Wirtschaft genauso profitiert wie Kultur, Bildungswesen, Gesundheitswesen und Tourismus.

Davon zeigten sich die Mitwirkenden an der Veranstaltungsreihe "Der Wald als Chance für die Region" überzeugt. Der zweite Teil dieser Reihe fand am 12. Jänner 2017 im Stora Enso-Werk in Band statt und widmete sich schwerpunktmäßig dem Wald als Wirtschaftsfaktor. Das Wirtschaftsforum Waldviertel (WFW) startet zum Thema eine Arbeitsgruppe.

Nomen est omen

"Das Wirtschaftsforum Waldviertel engagiert sich für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. 180 Betriebe mit 9.500 Arbeitsplätzen aus allen Branchen setzen ein starkes wirtschaftliches Signal! Wir heißen nicht nur Waldviertel, sondern die Region ist auch durch den Rohstoff Holz und die weiter verarbeitende Holzindustrie und vor allem durch die vielen innovativen Tischler und holzverarbeitenden Gewerbebetriebe gewachsen. Mit der Veranstaltungsreihe Wald & Wirtschaft werden neue Impulse für Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Wald bis zum fertigen Produkt gesetzt. Das Wirtschaftsforum Waldviertel wird in Kooperation mit der Kooperationsplattform FHP eine Arbeitsgruppe zum Thema Wald & Wirtschaft für die Bereiche Holz, Gesundheit und Ökologie ins Leben rufen, zu der wir alle interessierten Unternehmerinnen und Unternehmer der Region herzlich einladen", fordert Christof Kastner, Obmann des Wirtschaftsforum Waldviertel zur Mitarbeit auf.

Großes "Wald-Programm"

"In den vergangenen Tagen hat die ÖVP ihre Arbeitsschwerpunkte für 2017 vorgestellt. Im Zentrum stehen dabei die Themen Wirtschaft & Arbeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Das sind genau jene Punkte, die - einerseits - auch für unseren gesamten Forst-Holzsektor entscheidend sind und zu denen wir - andererseits - auch selber maßgeblich etwas beitragen können. Forst/Holz ist der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor in Österreich. Je mehr Holz wir verarbeiten, umso mehr Arbeitsplätze schaffen wir damit. Das alles kann nur in einer Atmosphäre der Sicherheit wirklich gedeihen. Und das Konzept der Nachhaltigkeit stammt ohnedies aus der Forstwirtschaft - also, packen wir´s an" fordert ÖKR Rudolf Rosenstatter, Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst Holz Papier auf.

Mehr Arbeitsplätze

"Die Wertschöpfungskette Forst-Holz spielt eine bedeutende Rolle für die österreichische Volkswirtschaft. Nach dem Tourismus ist sie der wichtigste Devisenbringer Österreichs, mit einem Überschuss von rund 4 Mrd. Euro pro Jahr. Die Ressource Wald bietet hervorragende Einkommenschancen, rund 300.000 Personen beziehen ein Einkommen entlang der Wertschöpfungskette. Derzeit liegt die Holzmobilisierung bei ca. 18. Mio. Festmeter im Jahr. Ziel ist eine jährliche Mobilisierungsrate von über 20 Mio. Festmeter pro Jahr. Die Holzmobilisierung bringt Arbeitsplätze – pro 100 Erntefestmeter zusätzlich verarbeitetem Holz wird ein weiterer Arbeitsplatz entlang der verschiedenen Verarbeitungsstufen geschaffen", so SC Gerhard Mannsberger, Leiter der Forstsektion im BMLFUW.

Wald als Begegnungszone

"Der Wald erweist sich immer mehr als absolutes Zukunftsthema. Speziell für das Waldviertel könnte das Thema Wald zum "Leitmotiv" werden, von dem die Wirtschaft genauso profitiert wie Kultur, Bildungswesen, Gesundheitswesen und Tourismus. Im Waldviertel ist seit Generationen alles vorhanden, was man dafür braucht: ausgedehnte Waldflächen, ausgezeichnete Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft, die sogar über Weltgeltung verfügen. Vieles hat hier Waldbezug: Stifte, Klöster, Schlösser, Gesundheitszentren, Bildungseinrichtungen, Ortsnamen. Gleichzeitig könnte das Waldviertel bzw. Orte im Waldviertel auch zur glaubwürdigen und authentischen "Begegnungszone" werden, wenn es um den dringend notwendige Interessens- und Meinungsaustausch zwischen dem Forst- und Holzsektors mit der breiten Öffentlichkeit geht. Solche Überlegungen passen auch in die aktuellen Überlegungen des Umwelt- und Landwirtschaftsministers, der 2017 zum Jahr der Regionalität ausgerufen hat, um den Ländlichen Raum zu stärken", erörtert Hermine Hackl, Generalsekretärin der Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Präsidentin der forstlichen Naturschutzorganisation BIOSA und Erstellerin der Studie „Der Wald als Chance für die Region“.

Forst- und Holzwirtschaft ist der Stützpfeiler des Ländlichen Raumes

"Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) ist ein wichtiger Partner der Regionen. Mit fünf Standorten in Österreich sichert das BFW Arbeitsplätze, bringt Wissen in die Region, unterstützt regionale Betriebe und den Tourismus", erläutert Peter Maier, Leiter des BFW, die Präsenz seiner Organisation im ländlichen Raum.

"Die Forst- und Holzwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Österreich und ein großer Stützpfeiler des ländlichen Raumes. Darüber hinaus hat der heimische Wald eine Vielzahl weiterer Leistungen im Sinne der Umwelt und der Gesellschaft zu erfüllen. Die Waldbesitzer tragen die Gesamtverantwortung, um diesen Ausgleich zwischen Schützen und Nützen nachhaltig zu gewährleisten. Dafür brauchen sie stabile politische und rechtliche Rahmenbedingungen, die nachhaltige Bewirtschaftung auf Basis privaten Eigentums in einer gesicherten und unbelasteten Generationenfolge ermöglichen. Waldbesitzer sind der Schlüsselfaktor, wenn es um die Bereitstellung des nachhaltigen Wert- und Werkstoffes Holz geht", betont Felix Montecuccoli, Präsident der Land&ForstBetriebe Österreich.

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