Franz Romeder - Eine Bankenlegende geht in den Ruhestand

Eine Raiffeisenbüste als Abschiedspräsent – Franz Romeder (M.) mit seinem Nachfolger Gerhard Preiß (li.) und Landesbankpräsident Erwin Hameseder.
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  • Eine Raiffeisenbüste als Abschiedspräsent – Franz Romeder (M.) mit seinem Nachfolger Gerhard Preiß (li.) und Landesbankpräsident Erwin Hameseder.
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ZWETTL (kuli). In seinem letzten Auftritt als Vorstandsobmann der Raiffeisenbank Region Waldviertel-Mitte zog Franz Romeder die Generalversammlung mit allen dazugehörenden Berichten und Anträgen sowie die Wahlen der Funktionäre straff durch, sollte doch anschließend in einem Festakt neben den Ehrungen für verdiente Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder auch sein Abschied und die Übergabe der Obmannfunktion an Kommerzialrat Gerhard Preiß (bisher Geschäftsleiter) vollzogen werden.

Hervorragende Leistungsdaten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und relativ schwacher Region

Die Zahlen zum Ende des 14er Jahres sind beeindruckend: 1,35 Mrd. € Bilanzsumme (damit Nr. 1 bei den Primärbanken in Österreich!), Einlagensumme 1,09 Mrd. €, Kredite 840 Mio. €. In puncto Eigenmittel und Kernkapital wird die Erforderlichkeit um fast 50 bzw. mehr als 100 Prozent überschritten. 43.500 von 58.000 Einwohnern in 33 Gemeinden aus drei Bezirken mit 1.650 km² Ausdehnung sind Kunden, 35 Bankstellen mit 117 Mitarbeitern versorgen die ländliche Kundschaft.
Es wurden 39 Funktionäre aus Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet, 24 dagegen einstimmig neu gewählt, womit man mit 93 schon dicht am Ziel von 90 Funktionären ist. Interessant ist hierbei die Steigerung des Frauenanteils von fünf auf 19 Prozent, das Durchschnittsalter fällt von 62 auf 50 Jahre (Frauen 48 J.), weswegen von einem „historischen Generationswechsel“ in der Führungsebene gesprochen wird.

Berührende Verabschiedung und imposanter Festakt

Unter den zahlreichen Ehrengästen waren es WK-Präsidentin Sonja Zwazl, Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka und Raiffeisen-Landesbankpräsident Erwin Hameseder, die in Festansprachen das Werk Romeders würdigten. Zwazl verwies auf den zähen Verhandler mit unüberhörbarer Sängerknabenstimme, Sobotka bemühte Max Webers Tripod „Leidenschaft, Verantwortlichkeit und Augenmaß“, die ein Sozialökonom brauchte, und die beim inzwischen zum Ehrenobmann ernannten Genossenschaftsbankengründer in vielerlei Ausprägung vorhanden seien. Hameseder lobte Romeders Weisheit und seinen bedingungslosen Einsatz für die Region, für die Heimat. Er verlieh ihm als Dank alle noch fehlenden, niedrigen Auszeichnungen („die höchsten hat er eh schon alle frühzeitig bekommen“).
Franz Romeder ließ es sich dann nicht nehmen, die Ereignisse seit der Gründung im April 1971 als Raiffeisenkasse Zwettl mit allen Fusionen bis heute revue passieren zu lassen. Unzählige Dankesworte an zumeist anwesende, aber auch schon verstorbene Mitstreiter und Aktivisten, und natürlich der mehrfache Verweis auf die Urideen des Friedrich Wilhelm Raiffeisen kamen zur Sprache. Zuletzt verlieh er seiner Traum-Hoffnung Worte: „Vielleicht bekommen wir eines Tages einmal eine einzige Waldviertler Raiffeisenbank zusammen!“
Vielerlei Geschenke, darunter eine Bronzebüste F.W. Raiffeisens, wurden ihm von zahlreichen Freunden überreicht.

Hoch aufgelegte Latte für Nachfolger Gerhard Preiß

Preiß wurde einstimmig zum Obmann gewählt und versprach, den von Romeder seit 44 Jahren eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Dem bisherigen Geschäftsleiter ist sehr viel beim Aufstieg zur erfolgreichsten Bank im Lande zu verdanken. „Es gibt keinen besseren, das ist seit zwei Jahren beschlossen“, begründete Romeder die Nominierung. Die gesetzlich vorgeschriebenen zwei Geschäftsleiter sind fürderhin die ehemaligen Direktoren aus Horn und Zwettl, Werner Scheidl und Hubert Dikovits.

Ansprechende Umrahmung und exzellente Verköstigung

Mit Marco Paolacci, der sein Brot im Stift Zwettl als Chorleiter und Kapellmeister verdient, wurde ein hervorragender Pianist gewonnen, der gemeinsam mit Piccolotrompeter Lukas Zeilinger die D-Dur-Sonate von G.F. Händel sowie solistisch einige Ragtimes von Scott Joplin darbot. Romeders enge Beziehung zum Stift und seine Aktivitäten zur Renovierung der Kirche kamen sowohl dadurch zum Ausdruck als auch durch die Anwesenheit des Abtes Wolfgang Wiedermann.
Das warme Buffet vom Gasthaus Widhalm, das eine Stunde länger als geplant auf den Verzehr warten musste, mundete allen geladenen Gästen ganz hervorragend.
Diese Raiffeisenbank-Generalversammlung mit 148 anwesenden von 167 eingeladenen Delegierten kann getrost als unvergessliche Einmaligkeit in der Geschichte Zwettls bezeichnet werden.

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