Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 3. Juli 2022 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Sonntagspredigt für den 3. Juli stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Lk 10, 1–12.17–20.

OHLSDORF. Kennt ihr auch spannende Filme in denen Helden große, komplizierte Aufträge bekommen und diese Mission bravourös meistern? Trotz vieler Gefahren kann er diesen Auftrag erfüllen. Wer von uns möchte nicht auch einmal in einem großen Auftrag stehen? Etwas Sinnvolles machen mit ganzem Einsatz und dann als Held oder Heldin gefeiert werden? Klingt das nicht wunderbar?

Ist dir fad?

Wer nur einfach tagtäglich so dahin lebt, der glaubt alles ist fad. Der wird unzufrieden und kraftlos. Auf der anderen Seite, wenn wir eine Mission erhalten, aber der Auftrag uns viel zu groß vorkommt, sind wir überfordert. Es ist entmutigend und wir bekommen Angst. Den Jüngern Jesus ist es genauso ergangen. Jesus schickte sie auf Mission. Sie sollen Kranke heilen und vom Reich Gottes erzählen. Doch jetzt haben sie keine Energie mehr. Sie gaben alles, doch es gab nur wenig sichtbaren Erfolg!

Und was macht Jesus?

Er sendet einfach mehr Leute aus. Genial! Genau 72. Und das Gute, er schickte sie zu zweit aus. So sind sie nicht allein mit ihrem Auftrag, sondern sie können sich gegenseitig Mut machen und helfen. Aber es gibt eine Bedingung: nichts mit zu nehmen! Keinen Geldbeutel, keine Vorratstaschen, keine Schuhe. Warum will das Jesus so haben? Nun, sie brauchen nicht tagtäglich Angst um ihr Hab und Gut, um Leib und Leben haben. Und erst dann wird ihre Verkündigung glaubhaft, wenn sie Gott total vertrauen, dass er ihnen durch andere Menschen hilft. Würden sie da mitmachen? Also ich nicht! Und trotzdem waren so viele dazu bereit, niemand von ihnen wurde dazu gezwungen. Doch bevor sie losstarteten kamen ihnen noch Fragen, die sie Jesus stellten: „Wer wird uns aufnehmen? Wie sollen wir bei totaler Ablehnung reagieren? Wo sollen wir schlafen? Wo sollen wir etwas zu essen bekommen, wenn uns niemand etwas gibt?“ Dann sagt Jesus zu ihnen: „Geht einfach los. Denkt nicht nach. Lernt diese Ungewissheit auszuhalten. Ihr werdet euch auch manchmal Angst haben. Euch so fühlen, als wärt ihr Schafe unter Wölfen. Seid vorsichtig, aber vertraut Gott! Und nun geht und grüßt niemanden auf dem Weg.“


Grüßen! Das gehört sich doch, oder?

Natürlich, denn das zeigt, man ist freundlich. Doch Jesus meint damit, sie sollen sich nicht lange aufhalten, sich verzetteln und belangloses reden. Die Zweiundsiebzig machen sich auf den Weg. Dabei erfahren sie die Macht, die ihnen ihre Verbindung mit Jesus gewährt wird. Die „Dämonen“ gehorchen ihnen. Damit sind wohl vor allem die „Dämonen“ der Krankheit gemeint, die die Jünger austreiben sollten. Einzigartig und wunderbar ist es, wie die Zweiundsiebzig in ihrer Mission handeln. Sie erzwingen nie eine Aufnahme in eine Stadt. Sie schenken jedem Frieden und Begegnung. Doch sie können nur jemanden Frieden bringen, der dazu bereit und fähig ist, ihn anzunehmen. Ähnlich ist es mit der Begegnung: Dort, wo Begegnung gewollt wird, wird die Botschaft vom Reich Gottes erzählt und die Kranken werden geheilt. Und im Gegenzug bekommen sie etwas zu Essen, zu Trinken und einen Schlafplatz. Dort aber, wo niemand ihnen zuhören will, behält jeder, was er hatte: Die Krankheit bleibt beim Kranken, die Botschaft bei den Jüngern, Speise und Trank bei den Hausbewohnern. Sogar der Staub auf den Füßen wird zurückgelassen. Ja, jeder kann sich frei entscheiden, ob er die Botschaft annimmt oder es lässt. 

Bist du bereit, dich von Jesus senden zu lassen so wie es die Jünger taten? Nicht dass wir alle nun herum ziehen müssten, wie die Jünger damals. Aber wir brauchen Menschen, die sich von Jesus senden lassen, damit unser Glaube nicht erlischt und das Reich Gottes in unserer Welt Raum gewinnt. Bist du bereit dein Leben, dein Geld, all deine Zeugnisse und Diplome, deine Kenntnisse in Gottes Hand zu legen und ihm zu sagen: „Gott das habe ich hier auf Erden erreicht. Aber das ist nicht das Wichtigste: Mach du was draus! Mach mich zu deinem Werkzeug!“ Oder sagst du: „Nein, ich kann das nicht. Ich muss arbeiten, damit ich leben kann. Oder damit wir gut leben können! Außerdem möchte ich die Karriereleiter höher hinauf steigen! Wozu habe ich all die vielen Schulungen und Ausbildungen gemacht!“ Aber der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. Er hungert auch nach Gerechtigkeit und sozialer Teilhabe. Bist du bereit, neben deiner Arbeit für andere da zu sein? Sei da, sei bereit! Wohin Gott dich auch schickt, er braucht dich für seine Mission! Ein Held steht meist alleine da. Ein Christ ist mit Gott an der Seite, nie allein!

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