Sonntagspredigt von Sabine Pesendorfer

Wie wichtig ist Geld?

Die dieswöchige Sonntagspredigt stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf.

SALZKAMMERGUT. Sehr wichtig! Ohne Geld geht gar nichts. Alles ist so teuer geworden. Es scheint, die Welt dreht sich nur noch ums Geld. Wir haben uns arrangiert, dass sich alles ums Geld dreht. Das ist aber nicht nur heute so. Schon damals zur Zeit Jesus war Geld sehr wichtig. Deshalb erzählt Jesus eine Geschichte. Wir hören von einem Großgrundbesitzer, der sich einen Verwalter hält. Dieser musste dem Großgrundbesitzer jährlich eine bestimmte Summe an Naturalien abliefern. Diese Summe und natürlich etwas mehr, trieb er vorher von den Pächtern ein. Vom Aufschlag konnte der Verwalter leben. Das hört sich nach einem tollen Job an, bei dem man sich nicht schmutzig macht und leicht viel verdient. Doch dieser Job birgt ein Risiko. Das Risiko dabei war, wenn die Ernte schlecht war, musste der Verwalter trotzdem die vereinbarte Summe seinem Großgrundbesitzer bringen. Doch waren die Ernten gut, dann bekam auch der Verwalter viel. Doch plötzlich will sich der Großgrundbesitzer von seinem Verwalter trennen.

Ohne Job?

Arbeitslos! Eine schreckliche Situation! Jetzt bekommt der Verwalter Angst um seine Zukunft. Er, der mit viel Geld gearbeitet hat, wird bald keines mehr haben. Der Verwalter muss etwas machen. Er will handeln. So entschließt er sich alle Gläubiger des Großgrundbesitzers einzuladen. Und dann, das Unglaubliche! Der Verwalter erlässt ihnen einen Teil ihrer Schulden. Den Jubel, die Freude können wir uns gut vorstellen. Und der Verwalter wird wohl gesagt haben: „Vielleicht kannst du bei meinem Herrn bei Gelegenheit ein gutes Wort für mich einlegen und er stellt mich wieder ein. Ich könnte zwar von meinen Anteilen noch einige Jahre lang leben. Bescheiden zwar, aber eine dauerhafte Anstellung und gute Freunde sind mir lieber.“

Geld oder Freunde?

Was ist wichtiger? Eine schwere Entscheidung. Beides ist wichtig! Doch Jesus schließt seine Rede mit den Worten: „Kein Knecht kann zwei Herren dienen! Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld!“ Oje, was sagt Jesus da! Natürlich mag ich Gott! Ich vertrau ihm, aber ich mag auch die Sicherheit, dass ich genug Geld auf meinem Konto habe. Ich mag beides! Durch Geld und Besitz glauben wir Menschen, dass wir unser Dasein sichern können. Doch hoffentlich erkennen wir noch zur rechten Zeit, dass Geld nicht alles ist. Nicht immer nur kaufen und haben wollen ist wichtig! So schön die Freude an den sichtbaren Dingen ist, so soll uns doch immer wieder bewusst machen, dass wir nicht von ihnen abhängig werden. Der Verwalter hat das erkannt und bemüht sich, aus seiner Situation heraus zu kommen. Lasst auch uns so viel Phantasie und Liebe haben, damit wir in unserem Leben noch viel Gutes bewirken können! Denn wir haben nichts bei der Geburt in die Welt gebracht und wir nehmen am Ende unseres Lebens nichts mit.

18. September 2022 LjC Lk 16, 1-13