Sobieskigasse
Das Blumen-Cabriobeet wurde verwüstet und demoliert
Christoph Schwarz hat seinen gelben Peugeot 306 vergangenen Sommer zum Kräuterbeet umfunktioniert. Damit möchte Schwarz ein Zeichen für mehr Grün im öffentlichen Raum setzen. Doch in der Nacht auf Dienstag wurde das Cabrio von Jugendlichen zerstört. Wieso Initiator Schwarz den Vandalismus nachvollziehen kann? Die BezirksZeitung hat nachgefragt!
WIEN/ALSERGRUND. Es ist ein recht trauriger Anblick, wenn man aktuell das Cabriobeet in der Sobieskigasse anschaut: Eine zerstörte Windschutzscheibe, überall liegt die Erde am Boden und die Kräuter, die bereits Wurzeln geschlagen hatten, sind herausgerissen. In der Nacht auf Dienstag, 28. Juni, wurde das Cabriobeet zerstört. Ein trauriger Tag für die gesamte Nachbarschaft.
"Eine Nachbarin hat gesehen, wie Jugendliche das Cabrio zerstört haben. Aber ich muss ehrlich sagen, ich verstehe sie", so Cabriobeet Besitzer Christoph Schwarz. Der Filmemacher erklärt seine Gedanken dazu: "Ich finde es gut, dass die jungen Leute endlich tätig werden und ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Immerhin zerstören wir diese Zukunft mit unserem Individualverkehr!"
Tathergang wird rekonstruiert
Der Klimaaktivist spielt damit auf den Hintergrund des Cabriobeets an. Denn Schwarz startete das Projekt Cabriobeet im Sommer 2021 aus folgendem Grund: Schwarz stellte einen Antrag auf Aufstellung von Hochbeeten in den Parkspuren vor seinem Wohnhaus beim Magistrat. Dieser wurde jedoch abgelehnt.
Aus Blumen und Kräutern statt PKWs und Abgase, wurde nichts. Daraus entstand schnell die Idee, das Auto zum Hochbeet umzufunktionieren und das Peugeot Cabriobeet 306 war geboren. Bis dato erfreute sich das Carbio großer Beliebtheit.
Doch nun wurde es verwüstet. Den Tathergang beschreibt Schwarz wie folgt: "Sie haben den mobilen Blumentopf, der am Beifahrersitz steht um das Auto bewegen zu können, als Waffe gegen das Cabriobeet verwendet."
"A b'soffene Gschicht"
Auf die Frage, ob Schwarz wirklich denke, dass die Jugendlichen es aus einem aktivistischen Hintergrund getan haben, antwortet er: "Nein, das war wahrscheinlich eine b'soffene Gschicht. Aber trotzdem haben sie recht damit."
Wie es mit dem Cabriobeet weitergeht ist jedenfalls sicher: "Wir werden es wieder herrichten und reparieren. Es soll auch weiterhin ein Zeichen setzen und für Freude in der Nachbarschaft sorgen." Zudem haben schon zahlreiche Nachbarn angeboten mit anzupacken, um es wieder auf Vordermann zu bringen und Geld für die Reparaturen zu spenden. Schwarz hofft, dass die neuen Kräuter genauso gut wurzeln wie die alten und gibt in Sachen Cabriobeet nicht auf, denn: "Eigentlich möchte das Cabriobeet ja wirklich nur ein Hochbeet sein!"
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