Nach U-Bahn-Ausbau
Der 9. Bezirk will weniger Fahrspuren vor der Votivkirche
Weniger Verkehr gibt es zur Zeit rund um die U-Bahn-Baustelle des U2/U5-Linienkreuzes. Am Alsergrund wünscht man sich, dass es so bleiben möge.
WIEN/ALSERGRUND. 2026 soll die U5 erstmals zwischen Karlsplatz und Frankhplatz unterwegs sein, die neue Route der U2 lässt noch zwei Jahre länger auf sich warten. Dass das Areal, das derzeit für die neue Station Frankhplatz, die Abzweigung beim Rathaus und Teile der Tunnel aufgegraben werden muss, nachher aber anders aussehen wird als vorher, lässt sich schon ahnen.
Die großflächigen Absperrungen, kombiniert mit den Ausgangsbeschränkungen, führen schon jetzt zu geringerem Verkehr auch auf der Straße des 8. Mai – vor der Votivkirche – und der Hörlgasse. Das soll auch so bleiben, wenn es nach dem Bezirk geht: Grüne und SPÖ haben in der Bezirksvertretung einen Antrag für eine Neugestaltung beschlossen, die mit einer Spurreduktion einhergehen soll.
Die Umgestaltung der Hörlgasse – derzeit drei Fahrspuren und zwei Parkspuren – ist im Bezirk ja schon seit Jahren ein Thema und bereits beschlossen. Was vielleicht weniger bekannt ist: Auch die Straße des 8. Mai wurde in die Umgestaltungspläne bereits mit einbezogen, sagt Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Christian Sapetschnig (SPÖ). Mit dem neuen Beschluss gibt es aber nun auch hier ein aktuelles Bekenntnis zu weniger Spuren und mehr Grün.
"Wir wollten die Straße einfach auch mit reinnehmen, denn wenn die Hörlgasse weniger Spuren hat, braucht man auf der Straße des 8. Mai doch auch nicht mehr so viele", sagt Josefa Molitor-Ruckenbauer von den Grünen, die den Antrag eingebracht haben. Statt der Fahrspuren für Autos wünschen sich die Grünen einen Radweg, Grünflächen, die Entsiegelung des Votivkirchen-Vorplatzes und wenn möglich eine Baumallee.
"Keine Zeit verlieren"
Wann mit der Planung für die Zeit nach der U-Bahn-Eröffnung begonnen werden soll, wird unterschiedlich bewertet: Die Grünen wollen keine Zeit verlieren. "Die Umgestaltung der Hörlgasse könnte auch jetzt begonnen werden, wir sind enttäuscht darüber, dass das verschoben wurde", sagt Molitor-Ruckenbauer.
Sapetschnig, der auch die Verkehrskommission leitet, widerspricht: "Es ist einfach nicht sinnvoll, jetzt groß umzubauen, wenn sich durch die neue Oberflächengestaltung dann wieder etwas ändern könnte." Mit dem Umbau könne man erst beginnen, wenn die Arbeiten der Wiener Linien an der Oberfläche abgeschlossen sind, und das werde – wenn auch vielleicht nicht bis 2026 – so doch eine ganze Weile dauern.
Eine Neuplanung des gesamten Areals rund um Universitätsstraße, Votivkirche und Frankhplatz sei jedoch auf alle Fälle geplant, "aber das ist ein Multimillionen-Projekt, das wir nur gemeinsam mit der Stadt durchführen können", sagt Sapetschnig.
Bei der Stadt – genauer in der Magistratsabteilung für Stadtplanung – werden auch noch keine Pläne gewälzt: "Derzeit gibt es noch keine Planungen für die Oberflächengestaltung. Klar ist, dass ein zeitgemäßes Konzept erstellt wird, das die unterschiedlichen Anforderungen an den Straßen- und öffentlichen Raum erfüllt."
Bauphase wird für Analyse genutzt
Die Zeit der Baustelle verstreicht dabei aber nicht ungenutzt: Dort, wo sie schon endgültig eingerichtet ist, also etwa im Bereich Alser Straße, ist mit Verkehrszählungen begonnen worden. "Wir haben gerade in der Frankhgasse zwei Wochen lang die Autos gezählt und geschaut, wie schnell sie durchfahren", sagt Sapetschnig. Im Bereich Universitätsstraße werde sich die Baustelle noch ein wenig verändern, sobald mit dem Durchbruch für den neuen U2-Tunnel begonnen wird. Aber sobald das geschehen ist, werde man auch hier mit Verkehrszählungen beginnen. Diese Daten können dann in die Neuplanung einfließen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.