Zum 50. Todestag von Heimito von Doderer
Am 23.12.1966 verstarb Heimito von Doderer in einem Wiener Spital nach zwei erfolglosen Operationen.
Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, wie sein Name am Taufschein korrekt lautete, wurde in Hadersdorf-Weidlingau als Sohn eines Ingenieurs geboren. Mütterlicherseits stammt die Familie aus Bayern. Weitschichtig war Heimito mit dem Dichter Nikolaus Lenau verwandt (Urgroßneffe), eine interessante Konstellation. Die Familie zählte mit einem Vermögen von rund 12 Millionen Kronen zu den reichsten der Doppelmonarchie, bis die (später) wertlosen Kriegsanleihen des 1. Weltkrieges den Wohlstand erheblich verminderten.
Bis um 1950 war Doderer als Autor eher unbekannt. 1951 erschien der Roman „Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“. Die Strudlhofstiege ist das bekannteste und beliebteste Buch Doderers und gilt als eines der großen Werke der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts. "Mein eigentliches Werk besteht, allen Ernstes, nicht aus Prosa oder Vers: sondern in der Erkenntnis meiner Dummheit", bekennt der Mascherlträger und Anhänger des Heiligen Franz von Assisi in einem seiner Werke. Nach genauen Quellenstudien entwarf Doderer die interessante und eigenwillige Franziskus-Biografie "Seraphica",
Sein Lieblingsort war unter anderem das Cafe Hawelka und das Gasthaus zur Stadt Paris der Familie Blauensteiner, wo er zu manchen Zeiten umsonst verpflegt wurde. Es war auch nicht weit weg von der Buchfeldgasse 6, wo Doderer und Albert Paris Gütersloh eine gemeinsame Atelierwohnung besaßen.
Doderer wurde auf dem Grinzinger Friedhof (Gruppe 10, Reihe 2, Nummer 1) in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beerdigt. Im Jahr 1970 wurde in Wien Floridsdorf (21. Bezirk) die Doderergasse nach ihm benannt.
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