Wechsel bei SPÖ und Grünen
Zwei Neue hinter der Bezirksvorsteherin im Neunten
Christian Sapetschnig (SPÖ) und Josefa Molitor-Ruckenbauer (Grüne) werden Bezirksvorsteherin-Stellvertreter.
ALSERGRUND. "Wir haben eine junge Bezirksvorsteherin und im Wahlkampf ein junges Team aufgestellt. Da haben wir gedacht, dass auch eine junge Stellvertretung gut wäre", erklärt Christian Sapetschnig, warum ihm mit 27 Jahren die Rolle des Vizes von Bezirkschefin Saya Ahmad (SPÖ) zufallen wird: "Wir haben mit Inhalten argumentiert, nicht mit Dienstjahren." In der ersten Bezirksvertretungssitzung nach der Wahl am 16. November werden die Bezirksvorsteherin und ihre Stellvertreter offiziell gewählt.
Der junge Kärntner Sapetschnig ist seit seiner Schulzeit bei der SPÖ aktiv, wohnt bereits seit Jahren am Alsergrund und ist schon lange in der Bezirkspolitik, 2018 wurde er Bezirksrat. Auch beruflich ist er in der SPÖ verankert: Er arbeitet in der Bundesgeschäftsstelle der Partei an einem Softwareprojekt.
Lieblingsthema: Verkehr
Sapetschnig hat sich schon bisher um das Thema Verkehr gekümmert und möchte deshalb auch die Leitung im entsprechenden Gremium des Bezirks, in der Bezirksentwicklungskommission, übernehmen. "Wir wollen weg von der Bürokratie und hin zu aktiver Mitgestaltung", sagt er. Auf den Alsergrund kommen in den nächsten Jahren viele Projekte zu, bei denen Sapetschnig hofft, den Interessen des Bezirks Gehör zu verschaffen: "Beim U-Bahn-Bau, am Althangrund und in der Hörlgasse wollen wir aktiv dabei sein."
Viele der neuen SPÖ-Bezirksrätinnen und -Bezirksräte sind unter 30. "Ich bin stolz, dass wir das zusammengebracht haben", betont Sapetschnig.
Rückzug von Momo Kreutz
Einen Wechsel gibt es auch bei den Grünen, die als zweitstärkste Fraktion die andere Stellvertreterin stellen: Hier folgt Josefa Molitor-Ruckenbauer auf Momo Kreutz, die sich nach zehn Jahren aus dieser Position zurückzieht, aber weiter als Bezirksrätin aktiv sein wird. Molitor-Ruckenbauer, Projektmanagerin für Non-Profit-Organisationen, ist seit 2018 Bezirksklubobfrau der Grünen.
Die Grünen lagen bei der Wahl zwar mehr als zwei Prozentpunkte hinter der SPÖ, verfügen aber über genauso viele Mandate in der Bezirksvertretung, nämlich 13. "Wir werden in Zukunft unsere Kontrollfunktion in der Bezirksvertretung weiter ausbauen und die Bevölkerung an Veränderungen in ihren Grätzeln teilhaben lassen", sagt Molitor-Ruckenbauer.
Sie möchte in der Bezirkspolitik das erweiterte Wohnzimmer für die Bevölkerung mitgestalten: "Hier wird die Wohnung durch den Blätterschatten gekühlt, dort kann ich mich selbst im Winter in der Sonne erholen. Kinder sollen alleine zur Schule oder in den Park gehen können."
Gerechtigkeit bei der Verteilung des öffentlichen Raums sei gefragt: "Die Alsergrunder Straßen sind keine Abstellfläche, sondern sollen zum Leben da sein." Zudem gehe es um langfristige Wirksamkeit: "Bei einigen Baumpflanzungen der vergangenen Jahre etwa muss man sich wirklich fragen, wie hier ein Baum nachhaltig wachsen soll."
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