Aufgeblättert – "Die Spur der Ikonen" von Andreas Pittler
Was wäre wenn der Westen und Osten Wiens voneinander getrennt wären? Diese Thematik behandelt Andreas Pittler in seinem Buch "Die Spur der Ikonen", in dem Schmuggler ihr Unwesen treiben.
Die Idee, zwischen den Wiener Bezirken Margareten und Wieden einen Schutzwall zwischen dem bösen kapitalistischen Westen (u.a. Steiermark) und dem guten Osten (nach Vorbild West-/Ost-Deutschland) als Schauplatz eines Kriminalromans zu wählen ist originell.
Zwei Schmuggler werden vom Grenzschutz gestellt und Hauptwachmeister Landsrait und Genossen mit den Ermittlungen beauftragt. Die dringlichste Frage: Was wurde geschmuggelt und vor allem in welche Richtung der Grenze? Da sich die Suche nach Mittätern schwierig gestaltet sind die Ermittler auch auf Hilfe von Zeugen angewiesen, die sich mit dezenten Drohungen leicht unter Druck setzen lassen. Mit viel Eifer und Hingabe versucht Landsrait der Lösung näher zu kommen, muss sich aber jeden Schritt von seinem Vorgesetzten genehmigen lassen. Alleingänge im Osten werden nicht gerne gesehen und Gespräche über den Westen nicht toleriert. Landsrait muss ebenso sorgsam wie konsequent vorgehen, um den Hintermännern des Schmuggels auf die Spur zu kommen.
„Die Spur der Ikonen“ ist ein etwas anderer Kriminalroman, da es in Pittlers aktuellem Werk keinen Mörder gibt. Das zentrale Thema ist Schmuggel und wie dieser aufgezogen ist. Pittlers Schreibstil ist wie gewohnt angenehm beschreibend aber nicht spannend. Er liest sich locker und unbeschwert, jedoch werden zu keiner Zeit wirklich packende Momente aufgebaut, die den Leser fesseln. Lediglich das doch noch etwas überraschende Ende kann darüber hinwegtrösten, dass „Spur der Ikonen“ nicht sein volles Potenzial entfaltet.
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