Das „schöne Leben“ als Therapeutikum.
- hochgeladen von Peter Kulak
„Ein schönes Leben ist auch ein gesundes Leben“ ist der Psychiater Michael Musalek überzeugt. Das von ihm initiierte neue Institut für Sozialästhetik und psychische Gesundheit an der Sigmund Freud Privat Universität Wien soll diesem innovativen Denkansatz Rechnung tragen. Schaut man auf
die europäische Geistesgeschichte, dann zeigt sich schnell: Das Schöne ist heilsam – es ist das Antidepressivum schlechthin und somit ein „Breitband-Antibiotikum“ bei seelischen Beschwerden. Die Sozialästhetik ist eine humanwissenschaftliche Disziplin, die sich aus der „Alltagsästhetik“ und der „Neuen Ökologische Ästhetik entwickelte. Sozialästhetik als die Wissenschaft vom Schönen in zwischen- menschlichen Beziehungen findet zunehmend Eingang in die medizinische Praxis - und bietet wissenschaftlich erprobte „Werkzeuge“ und Strategien zur (Wieder)-Erlangung psychischer Gesundheit. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Frage: Wie können wir dem Patienten wieder zu einem schönen und sinnvollen Leben verhelfen?
Sozialästhetik ist ein Thema mit vielen Facetten. Es umfasst die Kultivierung von Patientenkontakten und -interaktionen ebenso wie Ästhetik der Architektur, Medienästhetik, die Bedeutung der Gastfreundschaft, das Schaffen von angstfreien und gesundheitsfördernden Atmosphären, oder das Einführen von Humanität in leere Patientenrituale. Neben der Erforschung von Konzepten, Modellen
und praktischen Anwendungsbereichen von psychischer Gesundheit unter sozialästhetischen Aspekten steht auch die Lehre dieses innovativen Ansatzes im Mittelpunkt der Bestrebungen. Neben den geläufigen Aspekten Attraktivität und Schönheit wird darauf wert gelegt, in einem ganzheitlichen Ansatz sämtliche Lebensbereiche nach sozialästhetischen Gesichtspunkten zu beleuchten.
Der Hauptwirkungsbereich des Institutes liegt in der Forschung und Lehre rund um die Sozialästhetik insbesondere im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit. Vereinfacht gesagt: Überall dort, wo es im Alltag „menschelt“, findet die Wissenschaft von Sozialästhetik ihre praxisorientierte und
gesellschaftsrelevante Anwendung. Ein ganzheitliches Konzept, das gerade in der heutigen, bewegten Zeit einen tiefgreifenden Wandel im Umgang miteinander einleitet.
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