Bürgerinitiative "Allee Hopp" präsentiert neue Ideen für die Hörlgasse
Neue Studie zeigt: Reduktion auf zwei Fahrspuren ist möglich.
ALSERGRUND. Die Pläne für die Hörlgasse werden seit zwei Jahren umfassend diskutiert. "Wir haben drei Bachelor-Arbeiten zur Hörlgasse vergeben. Diese haben sich nun mit der Parkraumsituation, dem Gestaltungskonzept und der Analyse der Temporeduktion befasst", erklärt Ulrich Leth vom Institut für Verkehrswissenschaft an der TU Wien.
Die Ergebnisse sind sehr erfreulich ausgefallen: Wie bereits eine Studie zuvor gezeigt hat, hätte die Reduktion auf zwei Fahrspuren in der Hörlgasse keine schwerwiegenden Auswirkungen für die Autofahrer. Darum wird ein von der Fahrbahn baulich getrennter Radweg als sehr sinnvoll erachtet. Die gewünschte Begrünung wurde von den Studenten in mehreren Varianten erforscht. Sowohl eine Allee als auch eine einseitige Baumreihe könnten umgesetzt werden. "Der Stellplatzverlust ist in beiden Varianten natürlich gegeben. Doch haben Erhebungen gezeigt, dass auch in den stärksten Phasen am Tag die Vollauslastung der Parkplätze in der Hörlgasse nur bei 90 Prozent liegt", sagt Leth. "Es sind immer noch um die 60 leere Parkplätze vorhanden gewesen. Da auch die Parkgarage beim Votivpark nicht voll ausgelastet ist, gibt es bei den Parkplätzen also keine Probleme", so Leth.
Auch die Machbarkeit der gewünschten Radwege ist gegeben und wurde entsprechend präsentiert: einmal die Variante des Richtungsradwegs nur auf einer Seite und dann die Variante von zwei Radwegen. "Hier muss man sich entscheiden, ob mehr Grün oder mehr Komfort für die Radfahrer gewünscht wird. Denn im Falle einer Allee in der Hörlgasse geht sich nur der Richtungsradweg aus", erklärt Leth.
Schulen bevorzugt
Bei einer raschen Umsetzung der Radwege ist die Stadt Wien gefordert, da die Kosten für den Bezirk alleine zu groß sind: "Leider wurde eine Radhauptroute in der Hörlgasse von Vizebürgermeisterin Vassilakou ausgeschlossen. Wegen der erst kürzlich erfolgten Sanierung der Schulen im 9. Bezirk kann der Bezirk so ein Projekt im Moment nicht ohne die Unterstützung aus dem Rathaus stemmen", erklärt Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Thomas Liebich.
Die erfreulichen Ergebnisse der TU-Arbeiten lassen aber dennoch hoffen, dass die Stadt umgestimmt werden kann: "Wir bleiben da weiter dran. Für uns ist ganz klar, dass es zu wenig ist, eine Verbesserung einer Straße zu unterstützen und sich dann nur vor dem 30-km/h-Tempolimit fotografieren zu lassen", so Liebich weiter.
Seitens des Büros von Vizebürgermeisterin Vassilakou bleibt man vorerst bei dem Standpunkt, dass die Hörlgasse keine Radhauptroute wird: "Wir stehen dem Projekt positiv gegenüber, finanziert werden muss das Projekt aber vom Bezirk", so Pressesprecher Andreas Baur.
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