Kinder interviewen Erwachsene zu Kindergartenbildung
Die Kinderfreunde am Josef-Tandler-Platz starteten eine Interview-Aktion zum Tag der Elementarpädagogik. Wo die einen sagen, der Kindergarten diene eher den Eltern als den Kindern, betonen andere, wie wichtig er für die Entwicklung der Kinder sei.
ALSERGRUND. Der Kindergarten ist für viele Kinder der erste Schritt ohne Mama und Papa. Umso wichtiger ist es, dass sich die Schützlinge wohlfühlen und gut aufgehoben sind. Was mit den ersten Schritten in das junge Gesellschaftsleben beginnt, ist gleichzeitig die Basis für die weitere Ausbildung: Im Kindergarten werden die Fundamente für jedes weitere Lernen gelegt. Aber weiß das auch jeder?
Um diese Frage zu beantworten, hat der Kinderfreunde-Kindergarten Julius-Tandler-Platz eine Interview-Aktion gestartet. Die Kindergartenkinder traten mit einer Reihe an Fragen an Passanten heran, um zu erfahren, was der Kindergarten für sie bedeute. Da wurde zum Beispiel gefragt: "Weißt du was wir im Kindergarten lernen?". Fremde Menschen anzusprechen, kostet zwar auch Erwachsene Mut, aber die Kinder, wenn auch sehr zurückhaltend, stellten Fragen wie die Großen.
Vor allem ältere Menschen waren der Meinung, dass der Kindergarten geschaffen wurde, damit die Eltern arbeiten gehen können. Die Kindergartenpä-dagoginnen sahen das hingegen anders.
Bildung in Kinderschuhen
Wenn man die Kinder fragt, was Bildung für sie bedeute, können sie im ersten Moment nichts damit anfangen. „Bildung heißt Spielen, Verkleiden und In-den-Kindergarten-Gehen“, ist die fünfjährige Ella überzeugt. „Manchmal sind es Dinge wie an einer Linie entlang ein Blatt Papier zu schneiden. Das und viele andere Lernschritte dokumentieren wir im Portfolio“, erklärt Verena Haider, Inspektorin bei den Kinderfreunden. In diesem Portfolio wird allerlei gesammelt. Erste Schreibversuche, Gelerntes und manchmal Selbstporträts. „So werden die Fortschritte für jedes Kind sichtbar“, erzählt Haider.
Wo die einen sagen, der Kindergarten diene eher den Eltern als den Kindern, betonen andere, wie wichtig er für die Entwicklung der Kinder sei. Die frischgebackenen Interviewer werden allerdings erst in einigen Jahren etwas mit dieser Antwort anfangen können.
Lücken bei Erwachsenen
Den Begriff "Kindergartentante" hören die Pädagoginnen nur sehr ungern. „Bei Volksschullehrerinnen würde auch niemandem einfallen, sie ‚Lehrtante‘ zu nennen“, scherzt Haider. Deswegen versuche man, die Bevölkerung über den Beruf aufzuklären.
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