In Amstetten gebettelt
17-Jährige Mutter bestiehlt mitfühlende Senioren
17-Jährige bettelte auf der Straße. Erbarmte sich jemand, fiel sie ihm um den Hals und stahl ihm sein Geld.
BEZIRK AMSTETTEN. (ip) Zumindest 20 ältere, teils gebrechliche Personen fielen auf die Masche einer 17-jährigen Rumänin herein, die zwischen April 2018 und Juni 2019 mehrfach nach Österreich einreiste, um durch Betrug und Diebstahl den Lebensunterhalt für sich und ihr eineinhalbjähriges Kind zu verbessern.
Junge Mutter gesteht
Die St. Pöltner Staatsanwältin Julia Berger ging beim Prozess gegen die Beschuldigte von einer Schadenssumme in Höhe von rund 5.500 Euro aus, wobei es sehr lange dauerte, bis sich die junge Mutter zu einem Geständnis durchrang.
„Ich bekenne mich schuldig, dass ich auf der Straße mit Blumen gesessen und gebettelt habe“, versuchte sie sich aus der Affäre zu winden. Erst als ihr Richter Markus Grünberger erklärte, dass er dann alle Zeugen, die sie zuvor bereits identifiziert hatten, laden müsse und das ihre Untersuchungshaft um Monate verlängern könnte, bekannte sich die 17-Jährige im Sinne der Anklage schuldig.
Das war ihre Masche
Demnach war die Frau in mehreren Bundesländern unterwegs und setzte sich, wie auch im Bezirk Amstetten, mit einem Zettel hin, auf dem sie in gebrochenem Deutsch um Spenden etwa für behinderte oder kranke Kinder bat.
Erbarmte sich ein für sie geeignetes Opfer, fiel sie ihm um den Hals und bedankte sich busselnd für die Spende. Gleichzeitig brachte sie Geld, teilweise samt Börse, und Schmuck an sich.
Arbeitssuche in Rumänien
Ihre bisherige Unbescholtenheit, ihr jugendliches Alter und nicht zuletzt ihr spätes Geständnis wirkten sich strafmildernd aus. Von möglichen eineinhalb Jahren verurteilte Grünberger sie zu einer neunmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung (rechtskräftig).
In ihrem Schlusswort erklärte sie, dass sie sich in Rumänien Arbeit suchen werde und nie mehr nach Österreich kommen werde.
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