Wegen Krankenständen
Amstettner warten vergeblich auf ihre Post
Bewohner in Amstetten, Greinsfurth, Kematen und Neustadtl warten in letzter Zeit oft vergeblich auf die Post. Grund: Zuwenig Personal bei der Post.
BEZIRK. "Wir wohnen seit vier Monaten in Amstetten. Wir haben die letzten drei Wochen keine Post bekommen. Seit wir hier wohnen, ist erst einmal ein Paket angekommen, und von Benachrichtigungen im Postkasten brauchen wir erst gar nicht reden. So werden alle Pakete zurück zum Händler geschickt", erzählt die Amstettnerin Denise Hemberger. "Das Problem an der Sache ist, die Produkte die ich über das Internet geschickt bekommen sollte, brauche ich für meinen Beruf. Rechnungen, wichtige Briefe und Einladungen kommen also alle bis drei Wochen verspätet. Pakete schaffen es leider gar nicht bis zu mir nach Hause", fügt die Amstettnerin hinzu.
"Es wurden schon zahlreiche Beschwerden und Bitten um eine Erklärung an die Postfiliale Amstetten gesendet, jedoch habe ich bis heute noch keine Rückmeldung bekommen", ärgert sie sich.
Ortschef als "Postler"
Auch in Neuhofen gibt es Zustellprobleme. "Wir hatten in den Gemeindenachrichten einen wichtigen Info-Abend zum Thema Blackout. Aber da diese viel zu spät ausgeliefert wurden, verstrich der Termin, ohne dass die Neuhofner davon wussten", erzählt Ortschefin Maria Kogler. In Ferschnitz wurde Ortschef Michael Hülmbauer mit seinem Team gleich selbst zum Postler: "Wir haben die Postwurfsendung der Ferienspiele selbst ausgetragen, damit sie rechtzeitig vor Ferienbeginn ankommen."
Neustadtl und Euratsfeld sind ebenso betroffen. "Bei der Post ist es wie bei A1. Werden sie zu groß, funktionieren sie nicht mehr", macht Neustadtls Ortschef Franz Kriener seinem Ärger Luft.
"Ist ein Briefträger ortsansässig, funktioniert die Zustellung gut." (Franz Kriener)
Das sagen Amstettner
Auf Facebook berichteten weitere Leser aus dem Bezirk über die Postzustellung: "Unsere Zustellerin ist auch total überfordert, die schmeißt die Post einfach bei der Hauseingangstür herein. Heute haben wir dafür 20 OÖ-Nachrichten bekommen, obwohl in unserem Haus nur acht Bewohner sind", berichtet Edith Stockinger.
"Ich habe diese Woche noch gar keine Post bekommen", so Elisabeth Eibl. "Da hab ich ja noch Glück gehabt, dass meine Radar-Strafe vorige Woche noch gekommen ist", nimmt es Eva Viertelmayr mit Humor.
Das sagt die Post
"In unserer Zustellbasis in Amstetten haben wir derzeit vermehrt Krankenstände, etwa aufgrund von Sommergrippe. Dadurch kann es aktuell leider zu Verzögerungen in der Zustellung kommen. Wichtig: Wir reden hier von einer Brief-Zustellbasis, Pakete sind davon also nicht betroffen. Und: Briefe, Werbungen und Printmedien werden trotzdem regelmäßig alle paar Tage an allen Adressen zugestellt", erklärt Martin Leitgeb, Sprecher der Post.
"Im Namen der Post möchte ich mich aufrichtig für die Verzögerungen entschuldigen."
"Ich möchte die Empfänger um Verständnis für ihre Zusteller ersuchen, die trotz aller Herausforderungen – noch dazu in der aktuellen Hitzewelle -– ihr Bestes geben und mit Sonderschichten am Wochenende im Einsatz sind", so der Sprecher.
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